Prozess in Russland Urteil zu Mord an Kreml-Gegner Nemzow verschoben

Moskau · Der Mord an dem Kremlkritiker Nemzow 2015 schockierte die Welt. Fünf Männer müssen sich deswegen in Moskau verantworten. Doch die Urteilsverkündung wurde überraschend verschoben.

 Der russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow wurde 2015 ermordet.

Der russische Oppositionspolitiker Boris Nemzow wurde 2015 ermordet.

Foto: Jacek Turczyk

Im Prozess wegen Mordes an dem russischen Oppositionspolitiker Boris Nemzow wird das Urteil gegen fünf Angeklagte nun mit eintägiger Verzögerung am Mittwoch erwartet.

Die Geschworenen seien bislang zu keiner einstimmigen Entscheidung gekommen, meldete die Agentur Tass am Dienstag in Moskau. "Wir haben bislang keinen Konsens gefunden. Wir bitten daher um eine Unterbrechung bis morgen", sagte eine Geschworene demnach.

Nemzow war am 27. Februar 2015 auf einer Brücke nahe dem Kreml in Moskau erschossen worden. Die Angeklagten stammen aus der Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus. Weil einer von ihnen damals in einem Bataillon des tschetschenischen Innenministeriums diente, wurde der Fall vor einem Militärgericht verhandelt. Die Anklage war von einem Auftragsmord ausgegangen, Nemzows Familie vermutet die Hintermänner in der tschetschenischen Führung.

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