Hillary Clintons E-Mail-Affäre Trumps Ex-Wahlkampfleiter bestreitet Treffen mit Assange

Washington · Während des US-Wahlkampfs 2016 veröffentlichte Wikileaks E-Mails - und schadete Hillary Clinton damit. Nun macht ein Bericht die Runde, wonach Assange sich mit Paul Manafort getroffen haben soll, dem späteren Wahlkampfmanager von Trump. Beide dementieren das.

 Paul Manafort, ehemaliger Wahlkampfvorsitzender von US-Präsident Trump, bestreitet ein Treffen mit Wikileaks-Gründer Assange.

Paul Manafort, ehemaliger Wahlkampfvorsitzender von US-Präsident Trump, bestreitet ein Treffen mit Wikileaks-Gründer Assange.

Foto: Jose Luis Magana/AP

Donald Trumps früherer Wahlkampfmanager Paul Manafort hat einen Bericht zurückgewiesen, wonach er sich dreimal mit Wikileaks-Gründer Julian Assange getroffen haben soll.

"Diese Geschichte ist völlig falsch und absichtlich verleumderisch", heißt es in einer Stellungnahme Manaforts. Er prüfe alle denkbaren rechtlichen Schritte gegen die britische Zeitung "The Guardian". Diese habe die Geschichte auch dann nicht zurückgenommen, als seine Vertreter die Journalisten darauf hingewiesen hätten, dass der Bericht fehlerhaft sei. Auch Wikileaks hatte den Bericht dementiert.

Der "Guardian" hatte berichtet, dass Manafort sich dreimal mit Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London getroffen habe, zuletzt im März 2016. Wochen später veröffentlichte Wikileaks gehackte E-Mails der US-Demokraten, die Trumps damalige Gegenkandidatin im Rennen um die Präsidentschaft, Hillary Clinton, in ein schlechtes Licht rückten und ihr im Wahlkampf schadeten. Trump selbst hatte im Wahlkampf Wikileaks, eigentlich ein Rotes Tuch für US-Sicherheitskreise, mehrfach gelobt.

Assange, der seit Jahren in der Botschaft Ecuadors in London ausharrt, hatte stets dementiert, dass die gestohlenen E-Mails von irgendeiner staatlichen Stelle an Wikileaks gingen. US-Geheimdienste beschuldigen Russland, hinter den Hackerangriffen auf die Demokraten zu stehen.

Der 47-jährige Assange hat in der diplomatischen Vertretung in London Unterschlupf gesucht, weil er eine Auslieferung in die USA und eine Anklage dort fürchtete. Vor wenigen Tagen war durch einen Zufall bekanntgeworden, dass wohl versiegelte Anklageschriften gegen ihn in den USA existieren. Wikileaks klagte vor einem Gericht im Bundesstaat Virginia auf die Öffnung der angeblich versiegelten Dokumente.

Die US-Regierung argumentiert ihrerseits, die angeblichen Dokumente seien kein Beweis dafür, dass es tatsächlich eine Anklage gegen Assange gebe. Eine Entscheidung in der Sache habe ein Richter in der Stadt Alexandria nahe Washington auf nächste Woche verschoben, berichtete die "Washington Post" am Dienstag.

Erst tags zuvor war bekannt geworden, dass Sonderermittler Robert Mueller Manafort beschuldigt, die Ermittler in der Russland-Untersuchung belogen zu haben. Manafort hatte sich in einem Gerichtsverfahren, das mit seiner früheren Beratertätigkeit in der Ukraine zusammenhängt, schuldig bekannt und war einen "Plea Deal" eingegangen, also eine Vereinbarung mit der Justiz. Laut seinen Anwälten traf er sich mehrfach mit den Ermittlern um Mueller. Dieser untersucht, ob es bei den mutmaßlich russischen Einflussversuchen auf den Präsidentschaftswahlkampf 2016 geheime Absprachen zwischen Mitgliedern von Trumps Wahlkampteam und russischen Vertretern gab.

Trumps Wahlkampflager hatte am 28. März 2016 bekannt gegeben, dass Manafort Teil des Teams wird. Am 20. Juni machte Trump ihn dann zum Wahlkampfmanager. Im selben Monat nahm Manafort an einem Treffen mit einer russischen Anwältin im Trump-Tower in New York teil, um das sich viele Fragen ranken.

Der älteste Sohn des heutigen Präsidenten, Donald Trump Jr., hatte der Begegnung mit der Anwältin zugestimmt, weil ihm kompromittierendes Material über die Konkurrentin seines Vaters, Hillary Clinton, versprochen worden war. In einer E-Mail an Trump Jr. ist von einem Versuch der russischen Regierung die Rede, dem älteren Trump zu helfen. Neben Trump Jr. und Manafort nahm auch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner an dem Treffen teil.

Trump wollte sich in einem Interview der "Washington Post" am Dienstag nicht zu den Vorwürfen gegen Manafort äußern.

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