130.000 Dollar Trumps Anwalt bestätigt Zahlung an Pornodarstellerin

Washington · Der Anwalt von US-Präsident Donald Trump hat eine Zahlung aus eigener Tasche an die Pornodarstellerin Stephanie Clifford bestätigt. Diese hatte in einem Interview von einer Affäre mit Trump erzählt.

 Der Anwalt von US-Präsident Donald Trump hat eine Zahlung an die Pornodarstellerin Stephanie Clifford, die sich auch "Stormy Daniels" nennt, bestätigt.

Der Anwalt von US-Präsident Donald Trump hat eine Zahlung an die Pornodarstellerin Stephanie Clifford, die sich auch "Stormy Daniels" nennt, bestätigt.

Foto: AP

Schweigegeld vor der US-Präsidentschaftswahl? Im Zusammenhang mit einer angeblichen Affäre des heutigen US-Präsidenten Donald Trump mit einer Pornodarstellerin hat dessen Anwalt eine Zahlung von 130.000 Dollar (105.000 Euro) aus eigener Tasche an die Frau bestätigt. Nach US-Medienberichten erfolgte die Zahlung im Oktober 2016 - und damit einen Monat vor der Präsidentschaftswahl, um die Verbindung Trumps zu der Pornodarstellerin unter Verschluss zu halten.

Trumps langjähriger Anwalt Michael Cohen erklärte am Dienstag (Ortszeit) in einer Mitteilung an die Zeitung "New York Times", dass ihm die Zahlung an Stephanie Clifford "weder direkt noch indirekt" zurückerstattet worden sei. Die Zahlung sei legal gewesen. Warum er das Geld zahlte, teilte er demnach nicht mit. "Die Zahlung war legal, es waren keine Wahlkampfspenden und keine Wahlkampfkosten von irgendjemandem", betonte der Anwalt dem Blatt zufolge.

Die Zeitung "Wall Street Journal" hatte Mitte Januar als erste über einen angeblichen Seitensprung Trumps berichtet und über ein Schweigegeld, das Trumps Anwälte der Pornodarstellerin, die sich in der Branche "Stormy Daniels" nennt, gezahlt haben sollen. Demnach sollen die 130.000 Dollar einen Monat vor der Präsidentschaftswahl 2016 geflossen sein.

Trump ließ den Bericht über seine Anwälte dementieren und auch die 38-jährige Clifford wies zurück, dass zwischen ihr und Trump etwas gelaufen sei. Das Magazin "In Touch" veröffentlichte vergangenen Monat jedoch ein im Jahr 2011 mit ihr geführtes Interview, in dem sie sich ausführlich über die sexuelle Beziehung zu Trump ausließ. Das Interview war zuvor noch nicht veröffentlicht worden.

In dem Interview sagte Clifford, sie sei der damaligen Privatperson Trump 2006 am Rande eines Golfturniers sexuell nahegekommen. Damals war Trump bereits ein Jahr mit seiner jetzigen Ehefrau Melania verheiratet, die weniger als vier Monate zuvor den gemeinsamen Sohn zur Welt gebracht hatte. Die Pornodarstellerin sagte in dem "In Touch"-Interview, sie habe Trump nach dem Treffen beim Golfturnier etwa ein Jahr lang weiterhin getroffen oder mit ihm telefoniert.

In der ABC-Sendung "Jimmy Kimmel Live" Ende Januar wurde Clifford auf die angebliche Affäre angesprochen. Da sie zu diesem Zeitpunkt inzwischen offenbar an die Stillschweigevereinbarung gebunden war, gab sie keine Details bekannt. Auf Fragen des Moderators lachte sie peinlich berührt oder lenkte die Fragen geschickt um.

Trump ist in der Vergangenheit von mehreren Frauen der sexuellen Belästigung beschuldigt worden. Während des Wahlkampfes 2016 war ein Video aus dem Jahr 2005 aufgetaucht, in dem Trump prahlte, dank seiner Berühmtheit könne er Frauen jederzeit in den Schritt fassen, wenn er das wolle.

Nach der Veröffentlichung dieses Videos mitten im Wahlkampf und den Belästigungsvorwürfen durch mehrere Frauen wurde Trump für "politisch tot" gehalten. Dennoch wurde er zum 45. Präsidenten der USA gewählt.

Ehebruch wird in der als prüde geltenden US-Gesellschaft missbilligt. Trump bewies jedoch immer wieder, dass die klassischen Werte der Politik nicht unbedingt auch für ihn gelten.

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