Brutal, grausam, schrecklich Trump will Aufnahme zu Khashoggis Tod nicht anhören

Washington · "Who did it?" - Wer hat die Tötung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi befohlen? US-Präsident Donald Trump will das klären. Es könnte die nächste dramatische Wendung in dem Fall sein. Denn die Hinweise auf den saudischen Kronprinzen sind vielfältig.

 US-Präsident Donald Trump im von den Waldbränden verwüsteten Kalifornien.

US-Präsident Donald Trump im von den Waldbränden verwüsteten Kalifornien.

Foto: Evan Vucci/AP

US-Präsident Donald Trump will die türkische Audioaufnahme zum Tod des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi nicht anhören.

"Wir haben die Aufnahme. Ich möchte das Band nicht anhören, es gibt keinen Grund für mich, das Band anzuhören", sagte Trump in einem am Sonntag veröffentlichten Interview des Senders Fox News. Auf Nachfrage des Journalisten Chris Wallace begründete Trump seine Haltung damit, dass es eine leidvolle und schreckliche Aufnahme sei.

"Ich wurde umfassend darüber informiert, es gibt keinen Grund für mich, es zu hören", erklärte der Präsident. Er habe seine Berater gefragt, ob er es anhören solle und sie hätten ihm davon abgeraten. "Ich weiß alles, was auf dem Band vorkommt, ohne es hören zu müssen. Es ist sehr brutal, sehr grausam und schrecklich."

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte vor gut einer Woche erstmals offiziell die Existenz von Tonaufnahmen zur Ermordung Khashoggis bestätigt. Sie seien mit einer Reihe von Ländern geteilt worden - auch mit Deutschland und den USA. Was genau auf den Bändern zu hören ist, ist unklar. Die New York Times zitierte aber von einer Aufnahme, auf der ein Mitglied eines 15-köpfigen Spezialteams nach der Tötung offenbar in Riad anruft und berichtet, die Tat sei ausgeführt. US-Medienberichten zufolge ließ die türkische Regierung der CIA-Direktorin Gina Haspel bei einem Besuch in Ankara Audioaufnahmen von der Tötung Khashoggis vorspielen.

Trump kündigte am Samstag an, bis Dienstag einen Bericht zu der Ermordung des Journalisten vorlegen zu wollen. US-Medien hatten zuvor berichtet, dass der Auslandsgeheimdienst CIA zu der Einschätzung gelangt sei, dass Thronfolger Mohammed bin Salman selbst die Tötung des Journalisten und Regierungskritikers im Konsulat in Istanbul angeordnet habe. Die US-Regierung erklärte aber, dass die Einschätzung der CIA noch nicht der abschließende Bericht sei.

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