Konflikte Präsident des Südsudans ernennt Rivalen zum Stellvertreter

Juba · Juba (dpa) - Der südsudanesische Staatschef Salva Kiir hat seinen bisherigen Erzfeind, den Rebellenführer Riek Machar, zum Vizepräsidenten ernannt. Mit dem unerwarteten Schritt bereitet Kiir eine im Rahmen eines Friedensabkommens ausgehandelte Teilung der Macht vor.

 Rebellenführer Machar hält sich bislang zumeist in Äthiopien auf.

Rebellenführer Machar hält sich bislang zumeist in Äthiopien auf.

Foto: Daniel Getachew

Der südsudanesische Staatschef Salva Kiir hat seinen bisherigen Erzfeind, den Rebellenführer Riek Machar, zum Vizepräsidenten ernannt. Mit dem unerwarteten Schritt bereitet Kiir eine im Rahmen eines Friedensabkommens ausgehandelte Teilung der Macht vor.

Der bisherige Vizepräsident James Wani werde von seinen Aufgaben entbunden, hieß es am Donnerstagabend in einer im staatlichen Fernsehen verlesenen Ankündigung.

Diplomaten mutmaßten, Kiir wolle Machar damit zu einer schnellen Rückkehr in den Südsudan bewegen. Der Rebellenführer hält sich bislang zumeist in Äthiopien auf. Sein Sprecher James Gatdet Dak bezeichnete den Schritt als überraschend, wie die Zeitung "Sudan Tribune" berichtete. Er begrüßte die Nominierung aber als einen weiteren Schritt zur Umsetzung des im vergangenen Jahr - unter internationalem Druck - ausgehandelten Friedensabkommens.

Der erst 2001 unabhängig gewordene Südsudan wird seit Ende 2013 von einem blutigen Machtkampf der beiden früheren Gefährten Kiir und Machar erschüttert. Zehntausende sind ums Leben gekommen, knapp 2,5 Millionen Menschen sind vor der Gewalt geflohen. Rund 2,8 Millionen Menschen - etwa ein Viertel der gesamten Bevölkerung - benötigen UN-Angaben zufolge dringend Nahrungsmittelhilfe.

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