Letzte Rede Obama verteidigt Strategie im Kampf gegen Terrorismus

Tampa · In seiner letzten Rede zur nationalen Sicherheit warnt US-Präsident Obama davor, im Kampf gegen den Terror die Perspektive zu verlieren. Furcht sei kein guter Ratgeber. Gelten diese Worte auch seinem Nachfolger?

 Obama warnt in seiner letzten Rede vor einem Klima der Angst.

Obama warnt in seiner letzten Rede vor einem Klima der Angst.

Foto: Ron Sachs

US-Präsident Barack Obama hat Amerika dazu aufgerufen, im Kampf gegen den Terrorismus auch unter seinem Nachfolger Donald Trump an Recht und Werten festzuhalten.

In seiner letzten großen Rede zur nationalen Sicherheit betonte er am Dienstag (Ortszeit), wie wichtig es sei, Diskriminierung und Folter zu verurteilen und stattdessen liberale Werte wie die Religionsfreiheit zu verteidigen.

Er warnte vor einem Klima der Angst. "Menschen und Nationen treffen keine guten Entscheidungen, wenn sie von Furcht getrieben werden", sagte Obama in Tampa vor Soldaten des US-Zentralkommandos (Centcom), das die Einsätze im Irak, in Syrien und in Afghanistan führt. An Werten und Rechtsstaatlichkeit festzuhalten sei keine Schwäche, betonte er. "Langfristig ist es unsere größte Stärke."

Für eine nachhaltige Anti-Terror-Strategie dürfe man das Gesamtbild der Bedrohung nicht aus den Augen verlieren. Die Terroristen würden sich als Vorreiter einer neuen Weltordnung präsentieren. "Das sind sie nicht. Sie sind Schläger und Mörder und sollten auch so behandelt werden", sagte Obama. "Diese Terroristen stellen keine existenzielle Bedrohung für unser Land dar, und wir dürfen nicht den Fehler machen, sie dazu zu erhöhen. Damit machen wir ihre Arbeit."

Ohne Trump beim Namen zu nennen, wies der scheidende Präsident einige von dessen umstrittenen Vorschlägen zurück. "Wir haben Foltermethoden überall und zu allen Zeiten verboten, und dazu gehören auch Taktiken wie Waterboarding", sagte er. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, er werde die Methode des simulierten Ertränkens wieder einführen, war aber zuletzt wieder davon abgerückt.

Auch mit Blick auf seinen Nachfolger warnte Obama davor, sich aus internationalen Koalitionen und Verhandlungen zurückzuziehen. Dies wäre ein tragischer Fehler, betonte er und nannte als Beispiel das Atomabkommen mit dem Iran. Trump hatte den Atomdeal scharf kritisiert.

Obama verteidigte seine Strategie, im Kampf gegen Terrorgruppen auf Spezialkräfte und Partner vor Ort zu setzen. Er sprach davon, dass die Bedrohung durch die Terrormiliz Al Kaida zurückgegangen sei. Den Islamischen Staat (IS) habe man aus der Hälfte seines Territoriums in Syrien und dem Irak zurückdrängen können, fügte er hinzu.

Trump bekräftigte hingegen sein Versprechen, das militärische Engagement der USA zu begrenzen. "Dieser zerstörerische Kreislauf von Interventionen und Chaos muss endlich ein Ende haben", sagte der designierte Präsident am Dienstagabend (Ortszeit) in Fayetteville.

Man werde sich nur noch einmischen, wenn es den eigenen nationalen Sicherheitsinteressen diene, fügte der Republikaner hinzu. Die USA müssten sich auf den Kampf gegen Terroristen konzentrieren und davon ablassen, Regimewechsel in anderen Ländern voranzutreiben.

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