Neues US-Kabinett Mindestlohngegner Puzder soll US-Arbeitsminister werden

New York · Als Manager schätzt Andrew Puzder weder Regulierungen noch den Mindestlohn. Jetzt soll er Arbeitsminister in Trumps Kabinett werden. Die Regierung nimmt Form an, findet aber bisher wenig Zustimmung.

 Andrew F. Puzder ist Chef der Burgerkette CKE Restaurants.

Andrew F. Puzder ist Chef der Burgerkette CKE Restaurants.

Foto: Stephen Osman / CKE Handout

Andrew F. Puzder, Chef der Burgerkette CKE Restaurants, soll Arbeitsminister in Donald Trumps Kabinett werden.

Der 66-Jährige sei der ideale Kandidat für den Posten, weil er als Unternehmer Tausende von Arbeitsplätzen geschaffen habe, erklärte Trump in einer Mitteilung. Bestätigt der Senat die Personalie, folgt Puzder auf den Demokraten Thomas Perez.

Als mächtiger Manager hatte Puzder Trump schon im Wahlkampf unterstützt. Er gilt als Gegner eines staatlichen Mindestlohns von mehr als neun Dollar (rund 8,50 Euro) pro Stunde, weil dies der Profitabilität schade.

CKE Restaurants ist das Dachunternehmen für die Burgerketten Carls Jr. und Hardee's. Der Konzern hat rund 75 000 Beschäftigte in den USA und etwa 100 000 in 40 Ländern und US-Territorien weltweit. Der Umsatz liegt laut "Wall Street Journal" bei etwa 4,3 Milliarden US-Dollar.

Einer Umfrage zufolge bekommt Trump für die Auswahl seines Kabinetts weniger Zustimmung als frühere Präsidenten. In der Erhebung des Pew Research Instituts gaben 51 Prozent an, sie missbilligten die bisher Nominierten. 40 Prozent erklärten, sie seien mit der Liste des designierten Präsidenten einverstanden.

Trumps demokratischer Vorgänger Obama kam 2008 auf 71 Prozent Zustimmung. Die Umfrage lief vom 30. November bis zum 5. Dezember und damit vor der Benennung Puzders und John Kellys (Heimatschutzministerium).

Trumps Ansehen stieg derweil laut Umfrage: 35 Prozent der Befragten erklärten, der Republikaner werde ein großartiger oder guter Präsident sein. Im Oktober hatten das nur 25 Prozent gesagt. Aber 38 Prozent gehen davon aus, dass er ein schlechter Präsident sein wird.

Bei einer Rede in Des Moines im Bundesstaat Iowa am Donnerstagabend zeigte sich der Republikaner unterdessen überzeugt, dass sich die Beziehungen zu China unter seinem neuen Botschafter verbessern würden. Als Kandidaten für das Amt stellte er Terry Branstad vor. Dieser kenne China und wisse, wie man Ergebnisse erziele. Der 70-jährige Branstad ist Gouverneur von Iowa, das in großem Stil landwirtschaftliche Produkte in das asiatische Land exportiert.

Trump kritisierte in seiner Rede weiter Peking. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern seien schwierig, weil China sich unfair verhalte, etwa mit Blick auf den Diebstahl geistigen Eigentums oder Steuern. "Es ist Zeit, dass sie sich an die Regeln halten, und sie werden sich an die Regeln halten."

Trump hatte schon im Wahlkampf harsche Worte an die Adresse Pekings gesendet. In der vergangenen Woche brach er mit diplomatischen Gepflogenheiten, indem er mit der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen telefonierte. Auf Twitter wetterte er gegen China. In beiden Fällen zog er den Unmut der chinesischen Regierung auf sich.

Auf Kritiker zu Hause reagierte Trump am Donnerstag deutlich gelassener als noch während seines Wahlkampfs. "Ich denke, sie sind eigentlich auf unserer Seite. Sie wissen es nur noch nicht", sagte Trump, als einige Störer aus dem Raum eskortiert wurden.

Unterdessen fließen auch nach der Wahl Trumps die Spenden seiner Anhänger weiter: Seit dem Wahltag am 8. November überwiesen sie mindestens 3,5 Millionen Dollar (3,3 Millionen Euro) an Trump und die Republikaner, wie die "Washington Post" am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf Zahlen der Wahlkommission berichtete. Demnach überholte Trump im Zeitraum vom 20. Oktober bis zum 28. November erstmals seine Rivalin im Präsidentenwahlkampf, Hillary Clinton, mit Einnahmen von 111 Millionen Dollar. Clinton habe im selben Zeitraum 106 Millionen Dollar eingesammelt.

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