Britische Premierministerin May will mit Trump über Handelsvertrag sprechen

London · Sie ist die erste ausländische Regierungschefin, die den gerade vereidigten US-Präsidenten Donald Trump im Weißen Haus besucht - und eine Frau. Theresa May will mit dem Treffen ein Statement setzen.

Kommt schon bald mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump zusammen: die britische Premierministerin Theresa May.

Kommt schon bald mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump zusammen: die britische Premierministerin Theresa May.

Foto: Laurent Gillieron

Die britische Premierministerin Theresa May will bei ihrem ersten Treffen mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump kein Blatt vor den Mund nehmen. Sollte Trump etwas sagen, das sie für nicht akzeptabel halte, werde sie ihn direkt damit konfrontieren, sagte May der BBC.

Bei ihrem Besuch in Washington am kommenden Freitag wolle sie mit Trump unter anderem über ein mögliches bilaterales Handelsabkommen zwischen Großbritannien und den USA sowie den Krieg in Syrien sprechen. Das Weiße Haus hatte am Samstag mitgeteilt, dass der frisch vereidigte US-Präsident May als erste ausländische Regierungschefin empfangen wird.

Dass Trump Amerika so dermaßen in den Fokus seiner Politik rückt, hält May für nicht ungewöhnlich. Jede Regierung berücksichtige die Interessen ihres eigenen Landes immer zuerst, sagte die Premierministerin. "Auch wir stellen die Interessen Großbritanniens und die Interessen seiner Einwohner in den Mittelpunkt."

In Bezug auf Trumps Frauenbild sagte May: "Ich denke, das größte Statement zur Rolle von Frauen wird sein, dass ich ihn als weiblicher Premierminister besuche und direkt mit ihm über unsere gemeinsamen Interessen spreche." Die Politikerin hatte in der Vergangenheit einige von Trumps abfälligen Äußerungen über Frauen als nicht hinnehmbar bezeichnet.

Am Samstag sagte May der "Financial Times", sie wolle bei ihrem Treffen mit Trump auch die Bedeutung der Nato hervorheben. Sie sei überzeugt, dass er die Wichtigkeit und den Stellenwert des Bündnisses anerkennen werde. Trump hatte zuvor die Daseinsberechtigung des Bündnisses in Frage gestellt.

Sie sei auch zuversichtlich, dass die USA die Bedeutung der Zusammenarbeit in Europa verstehen werden, sagte May. Die Entscheidung für den Brexit sei keine Entscheidung für einen Bruch mit der EU gewesen. "Ich möchte, dass die EU stark bleibt, und ich möchte weiter eine enge und strategische Partnerschaft mit der EU haben."

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