Treffen in Paris Macrons Klimagipfel „One Planet Summit“

Paris · Rund 50 Staats- und Regierungschefs folgten der Einladung von Emmanuel Macron. Der französische Präsident lud zum Umweltgipfel „One Planet Summit“. Angela Merkel fehlte ebenso wie Donald Trump.

Eine Art Achse der Klimaschutz-Willigen sollte es sein, die sich am Dienstag in Boulogne-Billancourt bei Paris bildete: Präsident Emmanuel Macron hatte gemeinsam mit den Vereinten Nationen und der Weltbank als Co-Organisatoren öffentliche und private Akteure, rund 50 Staats- und Regierungschefs sowie Vertreter von Unternehmen und Banken zum Umweltgipfel „One Planet Summit“ eingeladen.

Den Organisatoren zufolge ging es darum, konkrete Aktionen auszuarbeiten, um die Finanzierung der Klimaziele abzusichern sowie die Unterstützung der weniger entwickelten Länder durch die reichen Industriestaaten. Außerdem sollen die Klimaschutz-Bemühungen beschleunigt werden, denn Experten befürchten, dass das bei der Pariser Weltklimakonferenz vor genau zwei Jahren vereinbarte Ziel, die Erderwärmung bei unter zwei, besser noch 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu halten, klar verfehlt wird.

Zwölf Ziele für mehr Klimaschutz vereinbart

„Wir gewinnen den Kampf gegen den Klimawandel noch nicht“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres. Seine jüngsten Besuche auf den Inseln Barbuda und Dominica hätten ihm das Herz zerrissen und die Augen geöffnet: „Der Klimawandel schreitet viel schneller voran, als wir es tun.“ Erstmals seit drei Jahren sei der Ausstoß von CO2 wieder angestiegen, in den vergangenen fünf Jahren erlebte die Welt einen Temperaturrekord.

Vereinbart wurden zwölf Ziele, die ein Umsteuern ermöglichen sollen. Dazu gehören unter anderem die Einrichtung aus öffentlich und privat finanzierten Fonds für die Karibik-Region, Stipendien für junge Klimaforscher oder auch die Schaffung eines Netzwerkes von Zentralbanken und Finanzmarkt-Institutionen für „grüne Finanzierungen“. Die Weltbank will aus der Finanzierung von Öl- und Gasprojekten aussteigen.

Deutschland will wirksamen Preis für Kohlendioxid

Die Allianz aus Ländern, die den Kohleausstieg beschlossen haben, stieg auf knapp 30 an; Deutschland ist weiterhin nicht dabei. Allerdings wollen die Bundesrepublik, Frankreich, Großbritannien, Schweden und die Niederlande einen „wirksamen CO2-Preis in relevanten Sektoren“ einführen, um den Ausstieg der Weltwirtschaft aus fossilen Brennstoffen voranzutreiben.

Hochrangige Gäste waren Macrons Einladung gefolgt: Es kamen rund 50 Staats- und Regierungschefs unter anderem aus Großbritannien, Mexiko und Norwegen, EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, aber auch prominente Aktivisten wie Bill Gates, die Schauspieler Sean Penn und Leonardo di Caprio.

Abwesend waren hingegen nicht nur Bundeskanzlerin Angela Merkel, die erst heute zu einem Treffen mit Vertretern der Sahel-Region nach Paris reist, sowie hochrangige Vertreter aus China, Indien oder Kanada – sondern auch US-Präsident Donald Trump. Auf dessen Ankündigung hin, aus dem Pariser Klimavertrag auszusteigen, hatte Macron den „One Planet Summit“ ins Leben gerufen.

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