Vor Stichwahl in Frankreich Le Pen: Was Macron will, "ist nicht mehr Frankreich"

Nizza · Die französische Rechtspopulistin und Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen setzt weiter auf scharfe Angriffe auf ihren Stichwahl-Gegner Emmanuel Macron.

 In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl hatte Marine Le Pen den zweiten Platz erreicht.

In der ersten Runde der Präsidentschaftswahl hatte Marine Le Pen den zweiten Platz erreicht.

Foto: Michel Euler

"Das Land, das Herr Macron will, ist nicht mehr Frankreich", sagte sie bei einem Wahlkampfauftritt in Nizza. "Das ist keine Nation mehr, sondern eine zersplitterte, multikulturelle Gesellschaft."

Le Pen tritt mit einer harten Linie gegen Einwanderung an. Die Franzosen haben am 7. Mai die Entscheidung zwischen ihr und dem sozialliberalen Kandidaten Macron, der in Umfragen klar vorn liegt.

Le Pen wies am Donnerstag Bedenken gegen ihre europapolitischen Forderungen zurück. "Meine Vorgehensweise, die von meinen Gegnern dermaßen verdreht wurde, ist konstruktiv", versicherte sie. "Am Ende werden Sie entscheiden, bei dem Referendum, das ich am Ende dieser Diskussion organisieren werde."

Le Pens Programm sieht den Ausstieg aus dem Euro und aus dem Schengen-Raum für Reisen ohne Grenzkontrollen innerhalb Europas vor. Sie will eine "Neuverhandlung" und anschließend ein Referendum über die EU-Mitgliedschaft Frankreichs ansetzen - bei ihrem Sieg könnten der Europäischen Union deshalb schwere Turbulenzen drohen.

In ihren Reden schimpft Le Pen immer wieder auf "Technokraten" in Brüssel. Umfragen hatten allerdings gezeigt, dass eine klare Mehrheit der Franzosen dem Ausstieg aus der Gemeinschaftswährung ablehnt.

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