Atomstreit mit Teheran Irans Präsident bekräftigt Festhalten an Atomabkommen

Bern · Der Iran wird an seinen Verpflichtungen aus dem Atomabkommen festhalten, wenn seinem Land die darin gemachten Versprechungen zu Gute kommen. Das sagte Präsident Hassan Ruhani bei einem Besuch in Bern.

 Hassan Ruhani, Präsident des Iran, während eines Treffens mit dem Präsidenten des Schweizer Bundesrats, Alain Berset.

Hassan Ruhani, Präsident des Iran, während eines Treffens mit dem Präsidenten des Schweizer Bundesrats, Alain Berset.

Foto: Peter Klaunzer/KEYSTONE

Er hatte zuvor mit der schweizerischen Regierung eine Vertiefung der Beziehungen vereinbart, ohne dass beide Seiten nähere Einzelheiten nannten.

Tiefere Wirtschaftsbeziehungen sind für Firmen mit starkem US-Geschäft problematisch, weil US-Präsident Donald Trump aus dem Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen ist und die Sanktionen wieder verschärft hat. International tätige Firmen müssen bei Geschäften mit Teheran deshalb mit Sanktionen rechnen. Ein Leidtragender ist die Schweizer Firma Stadler Rail. Sie hatte eine Absichtserklärung zur Lieferung von mehr als 900 U-Bahn-Waggons nach Teheran unterzeichnet. Die Verhandlungen liegen aber nach Angaben von Stadler nun auf Eis.

Ruhani trifft am Mittwoch mit der Regierungsspitze in Wien zusammen. Thema auch da: das Atomabkommen, das den Bau einer iranischen Atombombe verhindern soll und im Gegenzug eine Lockerung von Sanktionen verspricht.

Nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur Irna soll am Freitag in Wien ein Außenministertreffen zur Rettung des Atomdeals stattfinden. Die Chefdiplomaten der sogenannten 4+1-Gruppe - die Außenminister aus Deutschland, China, Frankreich, Großbritannien sowie Russland würden dabei ihren iranischen Amtskollegen Mohamed Dschawad Sarif treffen. Bei dem Treffen sollen dem Iran die Vorschläge der 4+1-Gruppe zur Rettung des Atomdeals nach dem Ausstieg der USA aus dem Abkommen präsentiert werden. Eine offizielle Bestätigung für das Treffen gab es zunächst nicht.

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