Einreiseverbot in den USA Fünfjähriger wird stundenlang festgehalten

Washington · Ein fünfjähriger Junge ist stundenlang am Flughafen von Washington festgehalten worden. Ein Sprecher des Weißen Hauses verteidigt die Aktion. Auch ein Kind könne eine Bedrohung darstellen.

Das Einreiseverbot in die Vereinigte Staaten sorgt seit Ende vergangener Woche für weltweite Aufregung, für Proteste sowie für Chaos an den Flughäfen. Davon betroffen war auch ein Fünfjähriger, der am Wochenende wie viele andere Hunderte Flugreisende auch, am Flughafen von Washington landete und dem die Weiterreise jedoch zunächst verwehrt wurde.

Wie unter anderem der US-Sender CNN berichtet, soll der Junge fünf Stunden lang in Handschellen auf dem Airport festgehalten worden sein. Bilder von CNN zeigten die verzweifelte Mutter aufgenommen, die auf ihren Sohn wartete. Nach langer Wartezeit wurde der Junge schließlich freigelassen, die Mutter nahm ihren Sohn sichtlich erleichtert in die Arme und küsste ihn.

Am Montag dann nahm auch ein Sprecher von Donald Trump Stellung zum Vorfall. Einen Fehler hat Pressesprecher Sean Spicer jedoch nicht in dem Festhalten gesehen. Er verteidigte das Vorgehen: "Man wolle sicherstellen, ob, wenn es sich um Fünfjährige handelt, sie eventuell mit ihren Eltern einreisen und dass sie keine Bedrohung darstellen", erklärte er. "Anzunehmen, dass jemand nur aufgrund seines Alters oder seines Geschlechts keine Bedrohung darstellen könnte, ist töricht und falsch", fügte Spicer noch an.

Während die Mutter im Iran geboren worden sein soll, stellte sich schließlich heraus, dass es sich bei den Jungen um einen US-Bürger handelt. Senator Chris Van Hollen identifizierte den Fünfjährigen in einem Facebook-Post als Amerikaner, der im Bundesstaat Maryland lebe. Van Hollen nannte es dem britischen Mirror zufolge "empörend", dass der Junge so lange festgehalten wurde.

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