Kommentar zum US-Atomwaffenarsenal Trumps Aussagen sind Besorgniserregend

Meinung | Washington · Dass US-Präsident Donald Trump die Befehlsgewalt über Amerikas Atomwaffen besitzt, wirkt für viele Menschen nicht beruhigend. Wenn Trump nun beiläufig verkündet, dass die USA ihr gigantisches Atomwaffen-Arsenal von 6800 Sprengköpfen noch ausbauen müssten, sind die Sorgen umso berechtigter.

 US-Präsident Donald Trump.

US-Präsident Donald Trump.

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Dass Donald Trump die Befehlsgewalt über Amerikas Atomwaffen besitzt, wirkt für viele Menschen nicht beruhigend. Als Kandidat, Präsident im Wartestand und jetzt als Commander-in-Chief hat der schwer berechenbare und impulsive Geschäftsmann mehr als einmal irritierende Äußerungen von sich gegeben. Zwei Beispiele: „Wenn wir Atomwaffen haben, warum setzen wir sie nicht ein?“ Oder: „Die USA müssen ihre nuklearen Fähigkeiten stärken und ausbauen, bis die Welt in Sachen Raketen zu Sinnen gekommen ist.“

Wenn Trump nun beiläufig verkündet, dass die USA ihr gigantisches Atomwaffen-Arsenal von 6800 Sprengköpfen noch ausbauen müssten, weil Russland 200 mehr besitze, sind die Sorgen umso berechtigter. Trump, und dies ist durch Gesprächsprotokolle aus Telefonaten mit ausländischen Regierungschefs dokumentiert, ist mit dem Sachstand in den internationalen Atomabkommen nicht vertraut.

Moskau und Washington haben sich vertraglich zur Kappung und Reduzierung ihrer Arsenale verpflichtet. Das hindert sie nicht daran, teilweise 40 Jahre alte Waffensysteme zu modernisieren. Es gibt angesichts der unvorstellbaren Zerstörungskraft der existierenden Massenvernichtungswaffen keine Rechtfertigung für zusätzliche. Präsident Trump bringt mit seinen unbedachten Bemerkungen die nukleare Balance zwischen den Supermächten weiter in Schwierigkeiten. Niemandem nutzt ein neues Wettrüsten. Wehmütig erinnern sich viele in diesem Moment an andere Zeiten. Vor acht Jahren beschwor Obama in Prag noch die Vision einer Welt ohne Atomwaffen.

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