Kommentar zum Fall Assange Assanges Wahl

Meinung · Julian Assange bleibt in seinem Asyl in der ecuadorianischen Botschaft sowie alle Beteiligten, Kritiker und Fans bei ihrer Meinung. Die Situation ist so festgefahren wie am ersten Tag vor mehr als dreieinhalb Jahren.

 Assange zeigte sich gestern auf dem Balkon eines Londoner Botschaftsgebäudes.

Assange zeigte sich gestern auf dem Balkon eines Londoner Botschaftsgebäudes.

Foto: dpa

Dabei muss diese Geschichte endlich ein Ende haben. Zu lange hat sich Assange freiwillig zum Gefangenen gemacht und sich mit der Flucht ins Asyl über das Gesetz gestellt. Der Internetaktivist sollte sich den Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden stellen.

Unter den aktuellen Umstanden aber wird der Australier nicht aus der Botschaft in London herauskommen. Gibt es eine Lösung? Sind die Anschuldigungen aus Schweden tatsächlich politisch motiviert? Wird er sofort in die USA ausgeliefert, sobald er britischen Boden betritt? Oder ist er einfach nur zu feige, sich den Vorwürfen zu stellen? Das alles kann nur durch eine Untersuchung inklusive persönlicher Befragung geklärt werden. Ein Kompromiss wäre es, wenn die schwedischen Ermittler in die Botschaft dürften, doch darüber sind die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen, was wiederum äußerst verdächtig wirkt.

Dass eine UN-Arbeitsgruppe zu dem Urteil kommt, es handle sich um eine „willkürliche Inhaftierung“ lässt erst einmal aufhorchen. Immerhin sind es unabhängige Rechtsexperten, die hier Staaten wie Großbritannien und Schweden attackieren. Auf den zweiten Blick aber fragt man sich, wie eben jene UN-Mitarbeiter die Sache so falsch interpretieren konnten. Assange ist nicht in einem Gefängnisbunker inhaftiert, sondern freiwillig ins Asyl geflüchtet. Er hat die Wahl.

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