Außenminister Westerwelle räumt eigene Fehler ein

Berlin · Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hat eine Mitverantwortung für den Ansehensverlust der FDP eingeräumt. Zu deren Absturz in den Umfragen hätten zweifelsohne auch seine "Fehler und Unzulänglichkeiten" beigetragen, sagte der Ex-Parteichef der "Süddeutschen Zeitung".

 Selbstkritisch: Ex-FDP-Chef Guido Westerwelle.

Selbstkritisch: Ex-FDP-Chef Guido Westerwelle.

Foto: dpa

Ausdrücklich besonders bereue er eine Interviewaussage, in der er den Missbrauch des Sozialstaats mit "spätrömischer Dekadenz" in Verbindung gebracht habe. "Darüber gräme ich mich heute noch", sagte Westerwelle. "Hätte ich das gewusst, was die beiden Worte auslösen, hätte ich es gelassen."

Westerwelle stufte es auch als Fehler ein, dass er am Tag nach der Bundestagswahl 2009 einen BBC-Journalisten öffentlich aufgefordert hatte, seine Fragen auf Deutsch zu stellen. Bei seinem Verhalten damals habe wohl auch der Alkohol eine Rolle gespielt: "Ich war völlig übermüdet nach einer Siegesfeier, die bis vier Uhr morgens ging und bei der nicht nur Endorphine im Spiel waren, sondern auch Dinge, die man in Promille misst", sagte Westerwelle.

"Das hat mich ein Jahr lang geärgert." Dass ihn die FDP vor zwei Jahren vom Parteivorsitz verdrängte, habe er inzwischen verkraftet, sagte Westerwelle. "Die Partei war mit mir durch und ich mit dem Parteivorsitz", sagte er. "So einfach ist das." Die Umstände seiner Ablösung seien "nicht erfreulich" gewesen.

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