Löw, Maffay, Kebekus und Kerkeling stimmen ab So läuft die Wahl des Bundespräsidenten ab

Bonn · 1260 Wahlleute entscheiden am 12. Februar in der Bundesversammlung, wer das Amt von Joachim Gauck übernehmen soll. Darunter auch einige Prominente aus Film, Fernsehen, Sport und Musik. So läuft das Votum ab.

Unter den Wahlleuten bei der Bundesversammlung sind am 12. Februar auch Prominente wie Bundestrainer Joachim Löw, Comedian Carolin Kebekus oder der Bonner Unternehmer Frank Thelen.

Unter den Wahlleuten bei der Bundesversammlung sind am 12. Februar auch Prominente wie Bundestrainer Joachim Löw, Comedian Carolin Kebekus oder der Bonner Unternehmer Frank Thelen.

Foto: dpa

Am 12. Februar wählt die Bundesversammlung in Berlin den Nachfolger Joachim Gaucks als Bundespräsident. Nicht nur Spitzenpolitiker, sondern auch Prominente dürfen dabei als Vertreter der Bundesländer ihre Stimme abgeben. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Wahl im Überblick:

Welche Kandidaten stehen zur Wahl?

Als gemeinsamer Kandidat von Union und SPD tritt Noch-Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) an. Seine Wahl gilt aufgrund der Mehrheitsverhältnisse als sicher. Zur Wahl stehen außerdem Christoph Butterwegge (Kandidat der Linken), Albrecht Glaser (Kandidat der AfD) und Alexander Hold (Kandidat der Freien Wähler im Bayerischen Landtag).

Wer wählt den Bundespräsidenten?

Die Bundesversammlung wählt den Bundespräsidenten. Sie setzt sich aus allen 630 Bundestagsabgeordneten sowie weiteren 630 Mitgliedern zusammen, die von den Parlamenten der Länder delegiert werden. Insgesamt gehören der Bundesversammlung damit 1260 Mitglieder an. Bundestagspräsident Norbert Lammert beruft die Bundesversammlung ein und leitet die Sitzung.

Wie viele Vertreter dürfen die einzelnen Länder in die Bundesversammlung entsenden?

Die Anzahl der Vertreter, die einzelne Länder in die Bundesversammlung entsenden dürfen, errechnet sich anhand ihrer Bevölkerungszahlen.

Wählen nur Politiker den Bundespräsidenten?

Nein, auch Vertreter wichtiger Institutionen oder Prominente wie Sportler, Musiker und Schauspieler werden regelmäßig in die Bundesversammlung geschickt.

Wer zählt zu den nominierten Wahlleuten der Länder?

Als Spitzenpolitiker nominiert sind unter anderem Dieter Althaus, Peter Harry Carstensen, Roland Koch (alle CDU), Edmund Stoiber, Theo Waigel (beide CSU) sowie Matthias Platzeck und Franz Müntefering (beide SPD).

Welche Prominente werden an der Wahl teilnehmen?

Zu den bekanntesten Vertretern aus dem Bereich Comedy/Kabarett zählen Carolin Kebekus (für die Grünen in Nordrhein-Westfalen), Hape Kerkeling (CDU/Nordrhein-Westfalen), Volker Pispers (Piraten/Nordrhein-Westfalen). Aus dem Bereich Schauspiel: Iris Berben (SPD/Hessen), Veronica Ferres (CDU/Nordrhein-Westfalen) und Mariele Millowitsch (SPD/Nordrhein-Westfalen). Aus dem Bereich Musik: Katja Ebstein (SPD/Brandenburg), Roland Kaiser (SPD/Mecklenburg-Vorpommern), Peter Maffay (SPD/Saarland). Aus dem Sport: Bundestrainer Joachim Löw (Grüne/Baden-Württemberg), Reinhard Rauball, Präsident der Deutschen Fußball-Liga (SPD/Nordrhein-Westfalen) und Bibiana Steinhaus, Fußball-Schiedsrichterin (SPD/Niedersachsen). Weitere bekannte Personen: Olivia Jones, Travestiekünstlerin (Grüne/Niedersachsen), Semiya Simsek Demirtas, Tochter des ersten NSU-Opfers (Linke/Thüringen) und der Bonner Unternehmer Frank Thelen (FDP/Nordrhein-Westfalen).

Wie läuft die Wahl ab?

Gewählt ist, wer die Mehrheit der Stimmen der Mitglieder in der Bundesversammlung erhält. Erreicht keiner der Kandidaten im ersten und zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit, wird ein dritter Wahlgang fällig. Gewählt ist dann, wer die meisten Stimmen der Bundesversammlung erhält.

Wo wird gewählt?

Seit der Wahl Roman Herzogs 1994 kommt die Bundesversammlung zur Wahl im Plenarsaal des Bundestages im Reichstagsgebäude in Berlin zusammen. Der erste Bundespräsident, Theodor Heuss, wurde 1949 im Bonner Bundeshaus gewählt.

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