Syrien Rheinland-Pfalz nimmt Flüchtlinge auf

Mainz · Rheinland-Pfalz wird in den kommenden Wochen 240 syrische Flüchtlinge aufnehmen. Das hat Integrationsministerin Irene Alt (Grüne) am Dienstag bekannt gegeben. Wo die Flüchtlinge wohnen werden und wann sie kommen, ist laut Ministerium jedoch noch nicht bekannt.

"Die meisten haben in Rheinland-Pfalz Bekannte oder Verwandte und wollen dort unterkommen", sagte eine Sprecherin. Die 240 Flüchtlinge sind der Teil der insgesamt 5000, zu deren Aufnahme sich Bund und Länder im März verständigt hatten.

"Ich bin froh, dass Deutschland seiner humanitären Verantwortung gerecht wird und zumindest einigen der Opfer dieses brutalen Bürgerkriegs in Syrien Schutz bietet", erklärte Alt. Sie hatte sich bereits im September vergangenen Jahres mit der dringlichen Bitte für eine Aufnahme syrischer Flüchtlinge an Bundesinnenminister Friedrich gewandt und signalisiert, dass Rheinland-Pfalz dazu bereit sei.

Doch damals habe Friedrich die Meinung vertreten, der richtige Weg sei Hilfe vor Ort. "Die Entwicklung hat gezeigt, dass dies so nicht stimmt", so Alt. Endlich habe sich auch der Bundesinnenminister überzeugen lassen, besonders schutzbedürftige syrische Flüchtlinge aufzunehmen.

Die Flüchtlinge gelten nicht als Asylbewerber. Sie erhalten in Deutschland zunächst eine auf zwei Jahre befristete Aufenthaltsgenehmigung, die verlängert werden kann. Sie dürfen laut Ministerium in Deutschland arbeiten und haben Anspruch auf Sozialhilfe.

Laut Bundesinnenministerium handelt es sich bei den Flüchtlingen vor allem um Familien mit Kindern, aber auch Kinder, die ohne Eltern in Lagern im Libanon und in Jordanien leben. Sie würden aufgrund ihrer "besonderen Schutzbedürftigkeit" aufgenommen. Darunter fielen auch Christen, die in Syrien verfolgt werden.

Auf welchem Weg die Flüchtlinge nach Rheinland-Pfalz kommen werden, ist noch nicht bekannt. "Manche werden selbst anreisen", so die Ministeriumssprecherin.

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