Regierung hält nach Aus für "Euro Hawk" an Drohnen fest

Berlin · Trotz der Pleite mit dem Projekt "Euro Hawk" hält die Bundesregierung an Überlegungen zur Anschaffung von bewaffneten und unbewaffneten Drohnen fest.

"Wir sind nach wie vor daran interessiert, diese Fähigkeit zu haben", sagte der Sprecher von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU), Stefan Paris, in Berlin. "Wir werden weiter auch in Zukunft diesem Thema sehr treu bleiben."

Die mit dem Projekt der Aufklärungsdrohne "Euro Hawk" verbundene Sensortechnik sei für die Bundeswehr wertvoll, entweder in einem bemannten Flugzeug oder einem anderen unbemannten Drohnen-Muster. Bis Ende September sollten letzte Tests der Sensorik abgeschlossen werden, damit diese Technik weiter genutzt werden könne, sagte Paris.

Aus dem "Euro Hawk"-Verfahren habe man gelernt, wie schwierig es sei, wenn ein ausländischer Hersteller nicht zu allen Details Auskunft geben könne. Dies müsse in Planungen berücksichtigt werden. Der Markt der Anbieter von Drohnen sei mit den USA und Israel sehr klein. Möglicherweise müsse sich künftig bei der Zulassungsproblematik "der Anbieter auch mal etwas bewegen". Die moralische Debatte über den Einsatz von Kampfdrohnen habe bei der Entscheidung keine Rolle gespielt.

Grund für den Stopp des "Euro Hawk"-Programms waren große Probleme bei der Zulassung des größten unbemannten Flugzeugs der Welt für den europäischen Luftraum. Der Bund hat damit einen dreistelligen Millionenbetrag vergeblich investiert.

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