Kommentar Neues Punktesystem für Verkehrssünder: 8 statt 18

Deutschland ist das Transitland Nummer eins in Europa. Der Verkehr ist dicht, die Unfallgefahr hoch. Außerdem braucht der Staat (nicht nur in Zeiten der Euro-Krise) dringend Geld. Da kommt jemand wie Peter Ramsauer wie gerufen. Der Bundesverkehrsminister will künftig mehr Sicherheit auf deutschen Straßen und hat dazu das Punktesystem der berühmt-berüchtigten Flensburger Verkehrssünderdatei vereinfacht.

Ramsauer sagt Rasern und anderen Verkehrsrowdys entschlossen den Kampf an. Acht statt 18 Punkte lautet das neue Limit. Dann ist der Führerschein weg. Manche Vielfahrer werden schlucken. Aber Ramsauer hat künftig nur noch zwei Kategorien einziehen lassen: ein Punkt bei schweren Verkehrsverstößen, zwei Punkte bei sehr schweren.

Und damit jeder weiß, wo er steht, soll ein Punktetacho anzeigen, wie viel Spielraum bis zum Führerscheinentzug noch bleibt. Grün heißt Vormerkung, Gelb bedeutet Ermahnung, Rot heißt Verwarnung einschließlich Seminarpflicht. Und Schwarz (acht Punkte und mehr): Entzug der Fahrerlaubnis.

Deutschland einig Autoland darf sich darauf einstellen, dass die Strafen rigider werden, weil auch der Verkehr dichter geworden ist. Es ist nicht mehr viel Spielraum für Toleranz bei Rasern und Dränglern. Hohes Tempo mit Stoßstangenlänge Abstand - das wird richtig böse bestraft. Doch Ramsauer geht noch weiter: Er verdoppelt die Verjährungsfrist bei absoluter Fahruntüchtigkeit und gewährt auch keinen Punkterabatt nach Schulungen mehr. Auf der Überholspur will Ramsauer nur noch eines sehen: Disziplin.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort