NRW-Wahl 2012 Nach der Wahl im Norden wächst in NRW die Nervosität

DÜSSELDORF · Nach dem knappen Wahlausgang in Kiel wächst die Nervosität in den NRW-Parteien. Aus Angst vor der "Sofa-Partei" der Nichtwähler setzt die Politik in Düsseldorf in der Endspurt-Woche auf die letzte Mobilisierung der Stammwähler.

Während SPD und Grüne aus dem Kieler Ergebnis einen Schub für eine gemeinsame Mehrheit herauslesen, peilt die CDU offenbar als Machtoption eine große Koalition an und warnt vor einer "Ampel" am Rhein. In der letzten Woche plant die Union auf 300.000 Plakaten Störaufkleber: "Wer Rot-Grün nicht will, beide Stimmen für die CDU." Fraktionschef Karl-Josef Laumann sieht keinen Grund für CDU-Anhänger, die Liberalen mit einer Zweistimmenkampagne über die Fünf-Prozent-Hürde zu hieven: "Man muss nicht aus Mitleid FDP wählen."

FDP-Hoffnungsträger Christian Lindner lässt der CDU-Vorwurf kalt, die FDP werde notfalls als Steigbügelhalter für eine rot-grüne Koalition dienen. "Wir wollen nicht in irgendeine Regierung, sondern einen Politikwechsel." Deshalb habe sich die FDP gegen eine "Ampel" in NRW entschieden, stellt Lindner klar.

Trotz des Umfragehochs für SPD und Grüne und die hohen Sympathiewerte für Hannelore Kraft in NRW sieht SPD-Generalsekretär Michael Groschek die größte Herausforderung für die Sozialdemokraten in der drohenden Wahlmüdigkeit. "Es kommt nicht darauf an, die SPD wählen zu wollen. Es kommt darauf an, es auch zu tun." Die SPD an Rhein und Ruhr hat aber gute Chancen, stärkste Partei zu werden. Bis zum Finale wollen die Grünen mit einem Extra-Aufkleber "Klar für Rot-Grün - Zweitstimme Grün" die Wahlkampagne befeuern.

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