Röttgens Entlassung NRW-CDU-Vize Laschet vermeidet Kritik an Merkel

Düsseldorf · Nach tagelanger Kritik aus der CDU Nordrhein-Westfalens hat sich Vize-Landesparteichef Armin Laschet zum Rauswurf von Bundesumweltminister Norbert Röttgen zurückhaltend geäußert.

"Ein Grundprinzip ist es, dass ein Bundeskanzler, eine Bundeskanzlerin Richtlinienkompetenz hat und sich ihre Mannschaft sucht", sagte Laschet am Samstag im Deutschlandfunk. Von außen könne niemand beurteilen, was zwischen Merkel und Röttgen vorgefallen sei.

Der nach dem Wahlfiasko als Landesvorsitzender zurückgetretene Röttgen werde "als Person" weiter geschätzt und bleibe "Mitglied der CDU-Familie in Nordrhein-Westfalen", sagte Laschet, der als Anwärter auf die Nachfolge an der Spitze des größten CDU-Landesverbands gilt.

Merkel hatte Röttgen drei tage nach der Wahl am Mittwoch als Minister gefeuert. Andere CDU-Politiker aus NRW hatten dies scharf kritisiert. Fraktionschef Karl-Josef Laumann und Landes-Generalsekretär Oliver Wittke äußerten Unverständnis, die Vize-Landesvorsitzende und Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion Michaela Noll war "fassungslos" und sprach von einem "Fehler".

Von einem Machtkampf mit Laumann um die Röttgen-Nachfolge im Land wollte Laschet am Samstag nicht sprechen. Nach dem Wahldebakel gehe es um die Frage, wie man den Neuanfang der CDU in NRW "vielleicht sogar gemeinsam hinkriegen" könne, sagte der Ex-Integrationsminister. In der kommenden Woche soll die offene Kandidatenfrage bei einer Landesvorstandssitzung geklärt werden.

Über die Arbeit der schwarz-gelben Bundesregierung sagte Laschet: "Ich glaube, dass es dringend erforderlich ist, dass man wieder Tritt fasst." Die Koalition in Berlin streite um "Kleinigkeiten", während noch "die große Weltfinanzkrise" schwele, kritisierte Laschet.

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