Kommentar zur Cybersicherheit Mehr Einsatz
Meinung | Bonn · Der Hackerattacke auf das Netz der Deutschen Telekom hat aufgezeigt, wie angreifbar die technisierte Gesellschaft ist. Datensicherheit sollte daher eine höhere Aufmerksamkeit bekommen - vor allem von der Politik.
Der Angriff auf das Datennetz der Telekom zeigt, wie verwundbar der Alltag in einer technisierten Gesellschaft ist. Wenn es möglich ist, massenhaft Computer zu kapern, um sie gezielt für kriminelle Zwecke einzusetzen, dann beunruhigt das ein ganzes Land und nimmt Einfluss auf das Sicherheitsgefühl der Gesellschaft.
Die Angreifer – in diesem Fall scheinen es Kriminelle gewesen zu sein – treten persönlich gar nicht in Erscheinung, sondern tarnen ihre Existenz. Die Opfer haben gleichwohl ganz massiv und sehr persönlich mit den Folgen der Attacke zu tun, weil Daten gestohlen werden, Geld abfließt oder Kommunikation einfach nicht mehr funktioniert. Ein krimineller Vorgang hat Hunderttausende Opfer. Das gibt dieser Form von Kriminalität eine politische Dimension. Es ist aus dieser Perspektive daher auch gar nicht nötig, zwischen politisch oder kriminell zu unterscheiden. Ob Geheimdienste aktiv sind, ist zweitrangig.
Datensicherheit, die Sicherheit der Kommunikation, muss daher eine weit höhere Aufmerksamkeit der Politik bekommen. Gefordert ist jeder Nutzer, jedes Unternehmen. Gefordert ist aber vor allem auch der Staat. Der hat die Pflicht, seine Bürger vor solchen Gefahren zu schützen. Dazu gehören Aufklärung und Möglichkeiten der Abwehr solcher Angriffe. Dazu gehört auch die Arbeit von Polizei und Justiz. Die Politik muss sich insgesamt stärker um dieses Thema kümmern. Sie muss bereit sein, Grenzen zu ziehen und zu verteidigen. Ansonsten überlässt sie das Thema den Technologiekonzernen und den Kriminellen.
