Sabine Bätzing-Lichtenthäler wird Sozialministerin Kämpferin gegen Alltagsdrogen

MAINZ · "Volkserzieherin" und "Spaßbremse" - solch wenig charmante Titulierungen musste sich Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD), die damals noch keinen Doppelnamen trug und erst Anfang 30 war, in ihrer Zeit als Drogenbeauftragte der schwarz-roten Bundesregierung (2005 bis 2009) anhören.

 Aus dem Westerwald: Sabine Bätzing-Lichtenthäler.

Aus dem Westerwald: Sabine Bätzing-Lichtenthäler.

Foto: dpa

Das hatte die gebürtige Altenkirchenerin ihrem mitunter sehr sendungsbewussten Kampf gegen die "Alltagsdrogen" Tabak und Alkohol zu verdanken. Wer es nicht so gut mit ihr meinte, warf der Ministerin gar missionarischen Eifer vor. Unvergessen ihre Forderung nach einem Rauchverbot im Auto oder einer höheren Besteuerung von Alkohol.

Ihre damals umstrittene Forderung nach einem einheitlichen Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden in Deutschland ist längst Wirklichkeit geworden - vielleicht eine späte Genugtuung für Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Seit ihrem Ausscheiden aus dem Berliner Kabinett war es ruhiger um die Westerwälderin geworden, die seit 2002 Mitglied des Bundestages ist.

Bei den vergangenen beiden Wahlen wurde sie nicht mehr direkt gewählt, sondern zog über die Landesliste ins Parlament ein. Aktuell gehört die Diplom-Verwaltungswirtin dem Ausschuss für Angelegenheiten der EU und dem Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe an.

Mit 39 Jahren wird sie bald die jüngste Ministerin im rheinland-pfälzischen Kabinett sein. Und die einzige Ministerin mit kleinen Kindern. Erst im März dieses Jahres kam ihr Sohn auf die Welt, ihre Tochter ist vier Jahre alt. Gefragt, wie sie es als Bundestagsabgeordnete schaffe, Privat- und Arbeitsleben unter einen Hut zu bekommen, antwortet sie auf ihrer Homepage: "Organisation ist alles." Das wird sie auch im Amt als Sozialministerin beherzigen müssen.

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