In der Antwort auf eine FDP-Anfrage listete das NRW-Finanzministerium die Selbstanzeigen nach Regionen auf. Danach haben sich bisher 2620 Steuersünder beim Finanzamt für Steuerstrafsachen in Düsseldorf angezeigt. In Bielefeld waren es 2289, Bonn 1873, Bochum 1773, Köln 1657, Hagen 1612, Wuppertal 1596, Münster 1254, Aachen 972 und in Essen 865 Selbstanzeigen. Gegenüber 2010 hat sich die Anzahl der Selbstanzeigen in NRW damit verdreifacht.

Nach Angaben von Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) haben sich die Ankäufe von rund einem halben Dutzend Steuer-CDs aus der Schweiz mit Daten deutscher Steuersünder gelohnt. Mehr als 1,4 Milliarden Euro Mehreinnahmen erzielte der Fiskus durch Geldbußen und Selbstanzeigen. So habe die Auswertung der Daten 85 Millionen Euro mehr Steuern erbracht, dazu 6,6 Millionen Euro Geldbußen und -strafen sowie 500 Millionen Euro durch gegen Banken verhängte Verbandsgeldbußen. Auf 840 Millionen Euro schätzt der Minister die Mehreinnahmen aus Selbstanzeigen.

Im Mai hatten die Finanzminister der Länder eine Verschärfung der Steuergesetze beschlossen. Danach bleibt eine Steuerhinterziehung bei einer Selbstanzeige künftig nur bis 25 000 Euro ohne Zuschlag straffrei (bisher 50.000). Bis zu 100.000 Euro kann bei einem Zuschlag von zehn Prozent von Strafverfolgung abgesehen werden.

Bei mehr als 100.000 Euro Hinterziehungsbetrag wird ein Zuschlag von 15 Prozent, ab einer Million Hinterziehung ein Zuschlag von 20 Prozent erhoben. Außerdem müssen Steuerhinterzieher ab 2015 für die vergangenen zehn Jahre "reinen Tisch" machen und Steuern für diese Jahre nachzahlen.