Gewalt auf den Straßen Brüssels Großprotest gegen die Sparpolitik

BRÜSSEL · Zehntausende Gewerkschafter aus mehreren EU-Ländern haben gestern in Brüssel gegen die europäische Krisenpolitik demonstriert. Die Brüsseler Polizei erklärte, 25.000 Menschen hätten teilgenommen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund schrieb in einer Mitteilung von 50.000 Demonstranten.

Die mehrstündigen Proteste richteten sich gegen Sparpolitik und Sozialabbau. Bei Auseinandersetzungen mit der Polizei gab es mindestens einen Verletzten aufseiten der Demonstranten. Die Mehrheit der Protestierer habe sich friedlich verhalten, sagte Ilse Van de Keere, Sprecherin der Brüsseler Polizei. Einige Hafenarbeiter hätten jedoch "alles, was sie finden konnten" auf die Ordnungskräfte geworfen, etwa Steine oder Teile der Absperrungen.

Die Polizei in der belgischen Hauptstadt setzte Wasserwerfer ein. Ein Demonstrant verletzte sich nach Polizeiangaben, als er versuchte, einen Stein zu werfen. Manche Demonstranten seien vermummt gewesen, berichteten Augenzeugen. Polizisten vor Ort hätten von etwa hundert gewalttätigen Protestierern gesprochen.

Auch aus Deutschland waren Teilnehmer angereist. Annelie Buntenbach, Vorstandsmitglied des Deutsche Gewerkschaftsbundes (DGB) erklärte in einer Mitteilung: "Die elementaren Eingriffe in die Tarifautonomie und in Arbeitnehmerrechte, die Lohn- und Sozialkürzungen und die neoliberale Sparpolitik haben die Finanzkrise nicht gelöst, sondern zu einer schwerwiegenden sozialen Krise gemacht." Insbesondere die hohe Jugendarbeitslosigkeit in vielen Staaten Europas stelle eine Hypothek für die Zukunft dar.

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