Kommentar zum Laptop-Verbot in Flugzeugen Gleiche Spielregeln

Meinung | Bonn · Das Problem am Laptop-Verbot ist das allgemeine Misstrauen im Ausland gegenüber der US-Regierung, die diese Maßnahme erstmals im März für mehrere muslimische Länder erlassen hatte. Willkür schien im Spiel zu sein - meint GA-Redakteurin Ulla Thiede.

Sicherheit geht vor, heißt es gemeinhin, und gerade im Flugverkehr sind Passagiere einiges gewöhnt: Die Liste der verbotenen Gegenstände ist lang, und was ins Handgepäck gehört und was nur in die aufgegebenen Koffer, ist für selten im Flugzeug Reisende durchaus verwirrend. Dass Getränkeflaschen überhaupt nicht, Parfüms und Lotionen nur im Beutel und allenfalls in Kleinstmengen an Bord genommen werden dürfen, akzeptiert der Fluggast zähneknirschend.

Eigentlich, müsste man meinen, würde ein Laptop-Verbot gut auf diese Liste passen. Wenn Sicherheitsbehörden neue Bedrohungen durch Terroristen feststellen, kann dies natürlich auch zur Anpassung von Sicherheitsregeln führen. Das Problem ist das allgemeine Misstrauen im Ausland gegenüber der Regierung, die diese Maßnahme erstmals im März für mehrere muslimische Länder erlassen hatte. Willkür schien im Spiel zu sein, nachdem US-Präsident Donald Trump gerade erst Einreiseverbote für nicht-amerikanische Muslime erlassen hatte und damit weltweit für Empörung gesorgt hatte. Im Fall des Laptop-Verbots bleibt völlig unverständlich, warum Istanbul und nicht Ankara, Kuwait und nicht Bagdad oder Teheran auf der Liste stehen.

Was die europäische Luftverkehrsbranche von den USA verlangt, wenn denn das Laptop-Verbot kommen sollte, sind einheitliche Regeln für alle Staaten Europas beziehungsweise für alle Flughäfen. Auch müssen für Flüge aus den USA nach Europa dieselben Sicherheitsregeln gelten wie für die entgegengesetzte Richtung. Alles andere würde schlicht zu unfairem Wettbewerb führen.

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