Kommentar Frauenquote in Führungsetagen - Vom Sich-Trauen

Die Frauenquote war immer schon ein Thema, das mehr die Frauen untereinander als die Geschlechter trennte. Das zeigt sich besonders schön am Streit in der CDU.

Es ist bezeichnend, dass ausgerechnet zwei Unions-Ministerinnen sich nicht einig werden, ob es nun eine feste gesetzliche Vorgabe für die Besetzung von Führungsetagen in Unternehmen geben soll oder besser eine Flexi-Quote, bei der sich die Konzerne selbst Ziele setzen und dann aber verpflichtet werden, diese auch einzuhalten. Andernfalls droht der Gesetzgeber mit Sanktionen.

Es gibt zwei Grundprobleme, mit denen sich alle Quotenbefürworter auseinandersetzen müssen: Es geht um das Sich-nicht-Trauen und das Nicht-Wollen. Oftmals glauben Frauen, für Führungsaufgaben nicht geeignet zu sein. Das sind nicht selten die Perfektionistinnen, die immer alles richtig machen wollen. Und dann gibt es diejenigen, die die Verantwortung scheuen, weil Männer ihnen vorleben, dass Führungspositionen mit einem 16-Stunden-Tag verbunden sind. So haben sie sich ihr Leben nicht vorgestellt. Sie wollen die Balance von Beruf und Privatleben.

Wenn eine Frauenquote dazu beitrüge, dass diese beiden Grundprobleme behoben werden, müssten sich auch ihre Gegner mit ihr anfreunden können. Die Chance dazu gibt es. Denn eine Quote wird unweigerlich mehr Frauen nach oben bringen und somit für mehr (notwendige) weibliche Vorbilder sorgen. Und wenn dann Führung nicht mehr mit Herzinfarkt und Burnout in Verbindung gebracht würde, könnte eine ganze Gesellschaft profitieren. Also dann ...

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