Interview mit Jessica Einspänner Die Twitter-Expertin über den Wahlkampf im Netz

Mit der Twitter-Expertin Jessica Einspänner sprach Johanna Heinz über Wahlkampf im Netz.

 Medienwissenschaftlerin Jessica Einspänner.

Medienwissenschaftlerin Jessica Einspänner.

Foto: D. Hunstein

Peer Steinbrück hat einen Twitter-Account, Angela Merkel setzt auf Facebook: Wer hat im Netz die Nase vorn?
Jessica Einspänner: Ich würde nicht sagen, dass einer von beiden die Nase vorn hat. Da reicht es auch nicht, einfach auf die Quantität zu gucken. Es kommt sehr darauf an, wie die Kanäle bestückt werden und ob das authentisch ist.

Ist es ein Nachteil, gar nicht präsent zu sein?
Einspänner: Es ist zumindest ein Vorteil, im Internet und den sozialen Netzwerken vertreten zu sein - wenn man es richtig kann. Wir haben bei unseren Studien aber festgestellt, dass rund 30 Prozent der Twitter-Accounts nur während der Wahl laufen. Das merkt der Wähler und hat davon auch keinen Mehrwert. Wenn ein Kandidat weiß: Ich habe nicht genug Zeit, Ressourcen und Material, dann sollte er es lieber lassen.

Welche Fettnäpfchen gibt es?
Einspänner: Es ist schwierig, das konkret zu sagen. Schlecht ist es, wenn Dinge sich verselbstständigen und zu einem sogenannten Shitstorm werden. Inhalte sind im Netz eben immer dokumentierbar, kopierbar, modifizierbar und können sich ruckzuck verbreiten. Das kann aber auch mit Dingen passieren, die offline gesagt oder getan werden.

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