Synode der EKD Die Steuerzahler finanzieren die Kirche

DÜSSELDORF · Nicht der Staat finanziert die Kirche, sondern der Kirchensteuerzahler. Dies erklärte der im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Finanzen zuständige westfälische Vizepräsident Klaus Winterhoff vor der heute in Düsseldorf zu Ende gehenden Synode.

Unter großem Beifall des Kirchenparlaments sprach er den Kirchenmitgliedern den Dank dafür aus, dass sie zum Teil erhebliche Beiträge für die Arbeit ihrer Kirche leisteten.

Der von den 20 Mitgliedskirchen vor allem durch Umlagen finanzierte Haushalt der EKD für 2014 beläuft sich auf knapp 185 Millionen Euro. Davon entfallen allein 45,4 Millionen Euro auf die Entwicklungsarbeit der EKD. Der Vizepräses der Synode, der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein geht davon aus, dass das Thema Staatsleistungen noch lange Kirche und Politik beschäftigen wird.

Denn die für eine finanzielle Ablösung der seit 1803 vereinbarten Staatsleistungen zuständigen Bundesländer hätten dazu überhaupt kein Geld. Es sei denn, sie würden zusätzliche Schulden aufnehmen, was ihnen aber durch die Schuldenbremse verwehrt sei. Wie hoch eine Ablösesumme ausfallen würde, ist Verhandlungssache zwischen den Kirchen, dem Bund und den Ländern.

Die evangelische Kirche erhält pro Jahr rund 250 Millionen Euro Staatsleistungen. Die katholische Kirche in etwa den gleichen Betrag. Die rheinische Kirche profitiert mit rund neun Millionen Euro von den Staatsleistungen, die westfälisch mit 3,7 Millionen Euro.

Synode und Kirchenkonferenz (eine Art Zweite Kammer der EKD) wählten am Dienstag den bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (53) und die vier Jahre ältere Tübinger Theologieprofessorin Elisabeth Gräb-Schmidt neu in den 15-köpfigen Rat der EKD.

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