Kommentar zum Beethovenjahr 2020 Die Inhalte zählen

Meinung | Bonn · Bonn. Das Beethovenjahr 2020 steht vor der Tür und die Jubiläumsgesellschaft präsentiert das Programm in Bonn und der ITB in Berlin - und das fördert nicht nur die großen Namen, findet unser Autor.

Das Beethoven-Jubiläum stellt Bonn vor eine riesige Herausforderung. Vor allem deswegen, weil die Stadt den weltweit meistgespielten Komponisten ohne wirklichen Saal für große Sinfoniekonzerte feiern muss. Es wäre für die koordinierende Jubiläumsgesellschaft BTHVN 2020 natürlich sehr viel leichter, die Reiseveranstalter auf der an diesem Mittwoch beginnenden Berliner Tourismusmesse ITB für die Beethovenstadt zu begeistern, wenn sie mit einer attraktiven Spielstätte locken könnte, sei es mit einem Neubau oder mit der renovierten Beethovenhalle.

Nun aber müssen vor allem die Inhalte für sich sprechen. Dabei sind es nicht unbedingt die großen Orchesterkonzerte, von der die Anziehungskraft ausgehen wird. Die wird man nicht nur in der Bonner Oper oder dem WCCB, sondern auch im benachbarten Köln, Hamburgs Elbphilharmonie, in London, Paris und vielen anderen Orten begegnen. Es sind vor allem die Dinge, die die Geburtsstadt Bonn als authentischen Ort der Beethoven-Pflege in den Fokus rücken. Da ist natürlich an erster Stelle das Beethoven-Haus, das sich gerade fürs Jubiläum frisch herausputzt und mit einem modernisierten Ausstellungskonzept auf seine Gäste wartet. Aber auch die großen Ausstellungshäuser wie Bundeskunsthalle, das Beethoven Orchester und das Theater Bonn setzen vielversprechende Akzente.

Mit den Fördermitteln von insgesamt rund 30 Millionen Euro ist die Jubiläumsgesellschaft in die Lage versetzt worden, viel zu bewegen und vor allem zu fördern. Davon profitieren nicht nur die Großen, sondern auch die freie Szene. Da gibt es viel Potenzial, echte Diamanten hervorzubringen. Damit sie nicht im Verborgenen funkeln, ist eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit jetzt und in den folgenden Monaten das wichtigste Gebot.

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