Bundeswehrverband gegen vorzeitigen Afghanistan-Abzug

Berlin · Der Bundeswehrverband ist ungeachtet der jüngsten Ausschreitungen weiter gegen einen vorzeitigen Truppenabzug aus Afghanistan.

 Die Gewalt und die Proteste nach der Koranverbrennung in Afghanistan ebbt nicht. Erneut ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen, die mindestens neun Menschen das Leben kosteten. Foto: Jalil Rezayee

Die Gewalt und die Proteste nach der Koranverbrennung in Afghanistan ebbt nicht. Erneut ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen, die mindestens neun Menschen das Leben kosteten. Foto: Jalil Rezayee

Foto: DPA

Zwar sei die Sicherheitslage nach wie vor sensibel und könne jederzeit kippen. "Sie ist aber grundsätzlich nicht anders als vor den Unruhen. Aus diesem Grund werden die zwischen den Verbündeten verabredeten Abzugsplanungen weiter verfolgt", sagte Verbandschef Ulrich Kirsch der "Passauer Neuen Presse" (Samstag).

Die Bundeswehr hatte sich am Donnerstag vorzeitig aus ihrem Camp im nordafghanischen Talokan zurückgezogen. Die rund 50 deutschen Soldaten wurden wegen der gewaltsamen Proteste gegen die Koranverbrennungen durch US-Soldaten in das 70 Kilometer entfernte Feldlager in Kundus verlagert.

Kirsch bezeichnete den Schritt als vernünftige Vorsichtsmaßnahme. Der verantwortliche Kommandeur habe mit Umsicht und Augenmaß gehandelt und die Sicherheit seiner Soldaten an die erste Stelle gestellt. Sollte die Lage dennoch weiter eskalieren und die Evakuierung einzelner Bundeswehrposten notwendig werden, sieht Kirsch die Truppe allerdings vor großen Problemen, weil sie nach seinen Angaben nicht über genügend Transporthubschrauber in Afghanistan verfügt.

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