Brauerei-Start-up Ravensberger Bielefelder Brauerei muss 160.000 Flaschen Bier loswerden

Weil der Konkurrenz ein frecher Spruch auf dem Etikett nicht gefiel, muss eine kleine Bielefelder Brauerei bis 1. Oktober sehr viel Bier loswerden. Unschön ist die Posse wohl eher für die Konkurrenz.

 Auch wenn es lässig wirkt: Bier kann in Deutschland eine ernste Sache sein. Vor allem, wenn etwas freches auf dem Etikett steht.

Auch wenn es lässig wirkt: Bier kann in Deutschland eine ernste Sache sein. Vor allem, wenn etwas freches auf dem Etikett steht.

Foto: picture alliance / Angelika Warm

Hopfen und Malz – Gott erhalt's. Dass die Biertrinkerweisheit auch einen faden Beigeschmack haben kann, muss nun eine junge Brauerei erfahren: Bis zum 1. Oktober ist sie gezwungen, mehr als 50.000 Liter Bier loszuwerden – umgerechnet 160.000 Flaschen. Sonst droht ein erheblicher finanzieller Schaden, weil das Bier sonst entsorgt werden müsste.

Wer jetzt denkt: Okay, die haben zu viel produziert und nun naht das Haltbarkeitsdatum – weit gefehlt. Es liegt schlichtweg an den Etiketten. Denn die gefielen der Konkurrenz nicht, wegen eines frechen Spruchs. Gibt's doch gar nicht!, sagen Sie. Gibt es doch!, und das auch noch in Bielefeld, das es ja eigentlich auch nicht gibt – aber das ist eine andere Geschichte.

Jedenfalls hat das dortige, 2016 gegründete Brauerei-Start-Up mit dem total neumodischen Namen Ravensberger auf sein „Flutlicht“ genanntes Bier geschrieben: „#endlich kein Bier mehr aus Herford“. Das gefiel der dort ansässigen, eher großen Konkurrenzbrauerei gar nicht, so dass diese bei der Wettbewerbszentrale petzte.

Dieser wiederum fiel auf, dass das Bielefelder Bier ja gar nicht in Bielefeld, sondern überwiegend in Höxter gebraut wird – die Nachfrage war so schnell nach oben geschnellt, dass die Kapazitätsgrenze vor Ort erreicht war.

Die Folge: Das Etikett muss geändert werden, das aktuelle mit dem flotten Spruch und dem falschen Herkunftsort muss bis 30. September aus dem Verkehr sein. Biertrinker sind also dringend gesucht. Das Unternehmen wirbt mit dem Hashtag #wirflutenbielefeld und einer eigenen Internetseite für die Aktion.

„Ich dachte erst, das ist ein Scherz“, sagt Brauereigründer Mike Cacic. Er hätte nicht gedacht, dass das kleine Unternehmen irgendjemanden stören könnte. In Bielefeld stört man sich von nun an wohl einmal mehr an einer Sache: Bier aus Herford.

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