Gewalt in Syrien „Unerbittliche Gewalt in Aleppo“

Genf · Aushungern, Giftgas, Terrorangriffe auf Wohnviertel, willkürliche Exekutionen: Die Syrien-Kommission der UN erhebt schwere Vorwürfe gegen das Assad-Regime, Russland und Rebellengruppen.

Aushungern, Giftgas, Terrorangriffe auf Wohnviertel, willkürliche Exekutionen: Die Syrien-Kommission der UN erhebt schwere Vorwürfe gegen das Assad-Regime, Russland und Rebellengruppen. Alle Konflikt-Parteien hätten während der Schlacht um die nordsyrische Metropole Aleppo von Juli bis Dezember 2016 Kriegsverbrechen verübt. So lautet das Urteil der Unabhängigen Untersuchungskommission. Die Ermittler veröffentlichten am Mittwoch am UN-Sitz in Genf ihren Bericht über den Alptraum in Aleppo. Die „unerbittliche Gewalt“ traf besonders die Zivilisten, betonte der Vorsitzende der Kommission, der brasilianische Diplomat Paulo Sérgio Pinheiro. Die Täter müssten bestraft werden.

Während die Kommission ihren Report vorstellte, mühten sich UN-Vermittler im selben Gebäude weiter, eine politische Lösung für den 2011 ausgebrochenen Syrien-Konflikt zu finden. Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura wollte wieder mit den Delegationen des Assad-Regimes und der Rebellen beraten. Schon die Brutalität der Kriegsführung, zumal in Aleppo, dürfte aber eine rasche Annäherung der verfeindeten Parteien unmöglich machen.

Die Syrien-Kommission ermittelt seit 2011 im Auftrag des UN-Menschenrechtsrates, das Assad-Regime verweigert der Kommission jedoch die Einreise. Deshalb sind die Experten auf Augenzeugenberichte und andere Aussagen angewiesen. Das Team erstellte mehrere Listen mit mutmaßlichen Kriegsverbrechern, die in möglichen Strafverfahren verwendet werden sollen. Ganz oben auf der Liste dürfte Baschar al-Assad stehen.

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