Naidoo will ungebremst "Einsatz für Liebe" zeigen

Hamburg · Sänger Xavier Naidoo bleibt nach der Absage seiner Teilnahme beim Eurovision Song Contest kämpferisch. "Meine Leidenschaft für die Musik und mein Einsatz für Liebe, Freiheit, Toleranz und Miteinander wird hierdurch nicht gebremst", erklärte der 44-Jährige in einer Mitteilung.

 Xavier Naidoo machte deutlich, dass die Entscheidung gegen seine Teilnahme am Grand Prix einseitig gefasst wurde. Foto: Uwe Anspach

Xavier Naidoo machte deutlich, dass die Entscheidung gegen seine Teilnahme am Grand Prix einseitig gefasst wurde. Foto: Uwe Anspach

Foto: DPA

Er machte gleichzeitig klar, dass der Entschluss, nicht für Deutschland beim Grand Prix zu singen, einseitig gefasst worden sei. "Wenn sich nun kurz nach unserer vertraglichen Einigung mit dem NDR und dem Abschluss aller Vorbereitungen die Planungen der ARD durch einseitige Entscheidung geändert haben, dann ist das ok für mich."

Der NDR hatte kurz zuvor bekanntgegeben, dass Naidoo nun doch nicht für Deutschland nach Stockholm fahren wird. Der Sender hat innerhalb der ARD die Federführung für den ESC.

Die ARD sei vor einigen Monaten auf ihn zugekommen und habe ihn gebeten, für Deutschland beim ESC anzutreten, erklärte Naidoo. "Das war der alleinige Vorschlag der ARD", fügte er hinzu. "Ich habe nach reichlicher Überlegung schließlich zugesagt, weil dieser Wettbewerb ein ganz besonderes Ereignis für mich gewesen wäre."

Xavier Naidoo ist erfolgreich und umstritten. Der Soulsänger wurde am 2. Oktober 1971 als Sohn einer Südafrikanerin und eines Vaters mit indischen Wurzeln in Mannheim geboren. Nach einer abgebrochenen Kochlehre ging er 1994 in die USA, wo ihm eine Plattenproduktion angeboten wurde. Dort gescheitert, kehrte er nach Deutschland zurück.

1997 kam er beim Projekt "3P" des Produzenten Moses Pelham als Backgroundsänger unter. Auf der Single "Freisein" von Sabrina Setlur hatte er erste Gesangsparts. 1998 platzierte er sein Debütalbum "Nicht von dieser Welt" ganz oben in den Charts.

Naidoo brachte mit den Söhnen Mannheims 2000 das Erfolgsalbum "Zion" heraus. Wieder Solo folgte 2002 die Doppel-CD "Zwischenspiel - Alles für den Herrn", in der er sich mit seinem Glauben auseinandersetzte. 2005 erschien "Telegramm für X". Die Single "Dieser Weg" wurde zu einer Hymne des deutschen Teams bei der Fußball-WM 2006. Naidoo erhielt viele Preise, darunter mehrere "MTV Music Awards" und "Echo Pop". Er ist seit 2012 verheiratet und hat einen Sohn.

Einige Texte Naidoos wurden als gewaltverherrlichend und meschenverachtend kritisiert und brachten ihn vor Gericht. Auch mit radikalen politischen Aussagen löste er heftige Kontroversen aus. So trat er 2014 vor den rechtspopulistischen "Reichsbürgern" auf, die Deutschland nicht als souveränen Staat anerkennen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort