Nora Gomringer braucht keinen Schampus

Bamberg/Klagenfurt · Stundenlange Autofahrt statt rauschende Feier: Den Gewinn des Ingeborg-Bachmann-Preises in Klagenfurt hat die Bamberger Lyrikerin und Autorin Nora Gomringer (35) nicht groß gefeiert.

 Fassungsloses Erstaunen: Nora Gomringer gewinnt den Bachmann-Preis. Foto: Gert Eggenberger

Fassungsloses Erstaunen: Nora Gomringer gewinnt den Bachmann-Preis. Foto: Gert Eggenberger

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Stattdessen war sie Montagfrüh um halb vier Uhr wieder in Bamberg. "Ich bin kein Typ, der jetzt die ganze Nacht Schampus trinken müsste", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Beschenkt gefühlt habe sie sich durch die freundlichen Reaktionen auf den Preis. Denn öffentlich ausgesprochenen Neid könne sie nur schwer ertragen, sie sei "harmoniesüchtig".

Doch am Montagabend gab es dann doch noch eine offizielle Feier: Die Stadt Bamberg lud zum Ehrenempfang für die 35-Jährige. Gomringer habe eine der wichtigsten Literaturauszeichnungen im deutschsprachigen Raum erhalten. Sie trage dazu bei, "den Ruf Bambergs als Stadt von Kunst, Kultur und Literatur zu fördern", teilte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD) mit. Seit fünf Jahren ist Gomringer Chefin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia in Bamberg.

Am Sonntag hatte sie im österreichischen Klagenfurt den renommierten, mit 25 000 Euro dotierten Bachmann-Preis zugesprochen bekommen. An den 39. Tagen der deutschsprachigen Literatur nahmen dort insgesamt 14 Autorinnen und Autoren teil. Der Preis ist nach der österreichischen Autorin Ingeborg Bachmann (1926-1973) benannt.

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