Münchens TU-Präsident ist "Sprachpanscher des Jahres"

München/Dortmund · Weil an der Technischen Universität (TU) München demnächst alle Masterstudiengänge nur noch auf Englisch abgehalten werden sollen, hat sich Präsident Wolfgang Herrmann den Negativtitel "Sprachpanscher des Jahres 2015" eingehandelt.

 Wolfgang Herrmann ist "Sprachpanscher des Jahres". Foto: Andreas Gebert

Wolfgang Herrmann ist "Sprachpanscher des Jahres". Foto: Andreas Gebert

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Mit großem Vorsprung stimmten die Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache (VDS) für Herrmann, wie die Organisation in Dortmund mitteilte. Der Uni-Präsident falle damit "allen Bestrebungen in den Rücken, das Deutsche als ernstzunehmende Wissenschaftssprache am Leben zu erhalten", sagte VDS-Vorsitzender Walter Krämer.

Der Verein vergibt seine Negativauszeichnung seit 1998 vor allem an Prominente und Organisationen, die Deutsch und Englisch vermischen. Auf dem zweiten Platz landete der Deutsche Leichtathletikverband. Er habe seine Athleten als einzige Dachorganisation des Deutschen Olympischen Sportbundes bei den Olympischen Spielen in London 2012 in "Germany"- statt "Deutschland"-Trikots auflaufen lassen und diese "kulturelle Selbsterniedrigung" bei den Weltmeisterschaften in Moskau 2013 und Peking 2015 wiederholt, hieß es zur Begründung.

Im vergangenen Jahr bekam Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) den Negativtitel. Sie hatte bei der internationalen Münchner Sicherheitskonferenz ihre Rede auf Englisch gehalten, obwohl bei der Tagung Simultandolmetscher übersetzten.

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