Grass-Grafiken zugunsten verfolgter Autoren versteigert

Hamburg · Sechs Grafiken von Literaturnobelpreisträger Günter Grass sind in Hamburg bei einer Benefiz-Gala zugunsten verfolgter Autoren versteigert worden. Der Erlös betrug am Mittwochabend insgesamt 6260 Euro.

 Günter Grass bei der PEN-Benefizgala in Hamburg. Foto: Daniel Bockwoldt

Günter Grass bei der PEN-Benefizgala in Hamburg. Foto: Daniel Bockwoldt

Foto: DPA

Ex-"Tagesthemen"-Moderator Ulrich Wickert (71) ließ als launiger Auktionator in der Freien Akademie der Künste den Hammer für die vier Radierungen und zwei Lithographien fallen. Grass (87) hatte die Werke kostenlos zur Verfügung gestellt. Teuerstes Bild war die Grafik "Worüber ich schreibe", eine Butt-Darstellung, für 2700 Euro. Die Auktion war Höhepunkt der Feier der deutschen Autorenvereinigung PEN zu ihrem 90-jährigen Bestehen.

Vor der Auktion hatte Grass mit dem ostdeutschen Schriftsteller Christoph Hein - beide sind PEN-Ehrenpräsidenten - und dem amtierenden PEN-Präsidenten Josef Haslinger über Europas Flüchtlingspolitik diskutiert und eine radikale Kursänderung verlangt.

In einem bei der Feier vorgestellten Aufruf fordert der PEN von der Europäischen Union ein gemeinsames humanitäres Asylrecht in allen EU-Staaten. Flüchtlinge dürften nicht weiter kriminalisiert werden. Höchste Priorität habe die Rettung von Menschenleben. Die EU dürfe dem Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen.

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