Fahrplan für Berliner Museum der Moderne steht

Berlin · Das in Berlin geplante Museum der Moderne kann laut Kulturstaatsministerin Monika Grütters bis zum Jahr 2021 fertig sein. "Wir streben diesen Termin an, Voraussetzung ist natürlich, dass alles glattgeht", sagte die CDU-Politikerin in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

 Auf der Freifläche des Berliner Kulturforums an der Matthäuskirche (M) zwischen Neuer Nationalgalerie (l) und Berliner Philharmonie soll ein Museum der Moderne entstehen. Foto: Gregor Fischer

Auf der Freifläche des Berliner Kulturforums an der Matthäuskirche (M) zwischen Neuer Nationalgalerie (l) und Berliner Philharmonie soll ein Museum der Moderne entstehen. Foto: Gregor Fischer

Foto: DPA

Nach der Freigabe der ersten Mittel im Haushaltsausschuss des Bundestags vergangene Woche könne voraussichtlich noch im August der Ideenwettbewerb beginnen. "Bis Mitte nächsten Jahres startet dann der Realisierungswettbewerb. Wir sind jetzt auf einem guten Weg."

Das ambitionierte Projekt soll die Kunst des 20. Jahrhunderts und drei hochkarätige Sammlungen von privaten Mäzenen aufnehmen. Der auf 200 Millionen Euro veranschlagte Bau ist zwischen der Neuen Nationalgalerie und der Berliner Philharmonie geplant - zwei Architektur-Ikonen in der Nähe des Potsdamer Platzes.

Grütters verteidigte die Entscheidung, sich schon jetzt auf einen Standort festzulegen. Das war unter anderem bei der Architektenkammer auf Kritik gestoßen. Die Potsdamer Straße biete eine höhere städtebauliche Qualität und ein größeres Baufeld, sagte sie. Es habe deshalb von Anfang an eine deutliche Mehrheit für diesen Standort gegeben.

Der Erwerb des von drei Besitzern gehaltenen dortigen Grundstücks ist ihren Angaben zufolge bereits weitgehend verhandelt. "Das Land Berlin überträgt seinen Anteil kostenneutral. Die Evangelische Kirche verkauft uns ihren Teil zu einem festgesetzten, marktüblichen Preis. Und mit dem privatem Besitzer soll es einen Tausch geben - die Stiftung Preußischer Kulturbesitz stellt ein großes Grundstück in der Nachbarschaft zur Verfügung", erläuterte sie. Parallel dazu habe das Land Berlin das Baurechtsverfahren bereits eingeleitet.

Auch die Jury zur Beurteilung der Entwürfe steht ihren Angaben zufolge weitgehend fest, Namen sollen aber erst bei der Vorstellung genannt werden. "Wir haben sehr hochkarätige Leute, obwohl uns viele Architekten abgesagt haben, weil sie sich selbst an der Ausschreibung beteiligen wollen", so Grütters.

Der für Herbst geplante Ideenwettbewerb steht auch jungen und bisher mit Großprojekten noch unerfahrenen Büros offen - "wir erhoffen uns davon viele kreative und mutige Entwürfe". An dem folgenden Architektenwettbewerb sollen sich - voraussichtlich im ersten Halbjahr 2016 - dann insgesamt rund 40 Büros beteiligen, darunter auch die Preisträger des Vorentscheids.

Ob das Projekt tatsächlich, wie von Grütters vorgeschlagen, in öffentlich-privater Partnerschaft läuft, ist nach ihren Angaben noch offen. "Dazu wird gerade eine Wirtschaftlichkeitsprüfung erstellt", sagte sie. "Das ist keine ideologische Frage, es geht nur darum, was kostengünstiger ist."

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