Ai Weiwei: Twitter entwickelt sich zur Zen-Schule

München · Twitter hat für den chinesischen Dissidenten und Künstler Ai Weiwei (56) eine riesige Bedeutung. "Es entwickelt sich zu einer Art Schule, wie ein Zen-Unterricht. Man teilt Ideen", sagte er im Interview mit dem "Playboy". "Twitter ist schneller als ein Blog."

 Ai Weiwei fühlt sich nicht frei. Foto: Barbara Bentley

Ai Weiwei fühlt sich nicht frei. Foto: Barbara Bentley

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Seitdem die chinesische Regierung seinen Blog gesperrt hat, kommuniziert Ai hauptsächlich über den Kurznachrichtendienst.

"Im Chinesischen kann man die Geschichte eines Königshauses in 140 Zeichen aufschreiben." Die chinesischen Behörden versuchten ständig, seine Tweets zu unterbrechen. "Aber sie schaffen es nicht. Wenn sie eine Verbindung unterbrechen, bauen wir eine andere", sagte Ai Weiwei.

Obwohl er - im Gegensatz zu anderen Regimekritikern - auf freiem Fuß ist, fühlt der Künstler sich nicht als freier Mann. "Ich weiß nicht, ob ich frei bin", sagte er. "Es gibt die ständige Bedrohung, jederzeit verhaftet zu werden. Ich weiß ja nicht mal, warum sie mich das letzte Mal eingesperrt und dann freigelassen haben."

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