Der Papst auf Twitter Zwitschernder Benedikt: "Von Herzen segne ich euch"

Rom · Es ist vollbracht: Papst Benedikt hat erstmals persönlich gezwitschert und seinen "Followern" eine Kurzbotschaft samt Segen in acht Sprechen übermittelt. Das soll bald zu einer Tradition werden.

 Die erste Twitter-Nachricht von Papst Benedikt XVI. ist am Mittwoch in München für eine Fotoillustration auf einem Computer zu sehen.

Die erste Twitter-Nachricht von Papst Benedikt XVI. ist am Mittwoch in München für eine Fotoillustration auf einem Computer zu sehen.

Foto: dpa

Papst Benedikt XVI. hat am Mittwoch seinen ersten persönlichen Tweet verschickt und dabei gleich seinen Segen angefügt. "Liebe Freunde", so beginnt die elektronische Botschaft des Papstes, die er mit einem Tablet Computer am Ende der Generalaudienz persönlich versendet hatte: "Gerne verbinde ich mich mit euch über Twitter. Danke für die netten Antworten. Von Herzen segne ich euch." Benedikts Tweets gingen in acht Sprachen in die Welt, darunter auch in Deutsch und Arabisch.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte am 3. Dezember seinen eigenen Account bei dem Kurznachrichtendienst bekommen. Danach konnte man ihm bereits Fragen mit dem Schlagwort "#AskPontifex" einsenden. Drei der Fragen an ihn von drei Kontinenten sollten im Laufe des Tages noch beantwortet werden. Die erste zum Glauben heute beantwortete er so: "Sprich mit Jesus im Gebet. Hör Jesus zu, der im Evangelium zu dir spricht. Finde Jesus in den Notleidenden."

Seit der offiziellen Twitter-Anmeldung des Papstes Anfang Dezember hat die Zahl seiner "Follower" am Mittwoch eine Million überschritten, wie Radio Vatikan berichtete. Zum Zeitpunkt des ersten päpstlichen Tweets lag sie bei dem englischsprachigen Hauptkonto "@pontifex" bei etwa 680.000. Dem folgten 175 000 spanischsprechende "Follower". Auf dem deutschsprachigen Konto "pontifex_de" waren es etwa 20.000. Nach der ersten Kurzbotschaft nahm die Zahl rasant zu.

Natürlich sei der 85-jährige Papst kein "Netz-Ureinwohner", hatte sein Sprecher Federico Lombardi erklärt, "aber er versteht die Reichweite und Möglichkeiten". Das Twittern des Papstes soll zu einer Tradition werden, normalerweise dabei kurze Zusammenfassungen seiner Reden und Botschaften verbreitet werden. "Die Twitter-Präsenz des Papstes drückt konkret die Überzeugung aus, dass die Kirche in der digitalen Arena präsent sein muss", hatte der Vatikan erläutert.

Bei Twitter kann man bis zu 140 Zeichen lange Nachrichten - auch mit Links zu Bildern, Videos oder Webseiten - verschicken. Man kann den Nachrichtenstrom eines Nutzers abonnieren, damit man keine Mitteilung verpasst.

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