Gefängnis in Rom Zweites Kind von inhaftierter Deutscher ist hirntot

Rom · Das zweite Kind einer Deutschen, die in einem römischen Gefängnis eines ihrer Kinder getötet hat, ist für hirntot erklärt worden, teilte das Kinderkrankenhaus Bambino Gesù in Rom mit.

 Das zweite Kind wurde in das vatikanische Krankenhaus Bambino Gesu in Rom eingeliefert.

Das zweite Kind wurde in das vatikanische Krankenhaus Bambino Gesu in Rom eingeliefert.

Foto: Andrew Medichini/AP

Die Deutsche georgischer Herkunft hatte tags zuvor ihre beiden Kinder im Gefängnis Rebibbia eine Treppe hinuntergestoßen. Das wenige Monate alte Mädchen starb sofort, der Junge kam zunächst ins Krankenhaus. Die Mutter, geboren 1985, saß wegen Drogendelikten in Haft und soll psychische Probleme gehabt haben. Auch die Kinder waren in dem Gefängnis untergebracht. Der Sohn soll nicht mal zwei Jahre alt sein.

Die Frau sei wie ihre Kinder in München geboren, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa. Die Staatsanwaltschaft in Rom suchte demnach nach dem Vater der Kinder, der aus Nigeria stamme. Die römische Zeitung "Il Messaggero" berichtete, dass die Frau im August gefasst wurde, als sie auf dem Weg nach München gewesen sei.

Italiens Justizminister Alfonso Bonafede suspendierte nach dem Fall unter anderem die Direktorin der Frauensektion des Gefängnisses. Diskutiert wurde vor allem, ob Kinder wirklich mit ihren Müttern im Gefängnis untergebracht werden müssen. Auch in Deutschland gibt es Einrichtungen für Mütter mit Kindern in Haft.

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