Alarm durch fehlenden Kontakt Zwei Kampfjets stellen Flugzeug über Köln

Bonn · Am Donnerstag ist es im Luftraum über Köln zu einem außerplanmäßigen Einsatz der Luftwaffe gekommen: Wegen fehlendem Funkkontakts zu den Piloten eines Langstreckenflugzeugs stellten zwei Eurofighter die Maschine.

Fehlender Funkkontakt zu einer Boeing 777-300 der indischen Fluggesellschaft Jet Airways hat am vergangenen Donnerstag den Einsatz von zwei Kampfjets der Luftwaffe erfordert. Das Flugzeug war auf dem Weg von der indischen Metropole Mumbai nach London-Heathrow und hatte 330 Passagiere sowie 15 Crewmitglieder an Bord. Nachdem die slowakische Flugverkehrskontrolle die Zuständigkeit an die Kollegen in Prag übergeben hatte, brach der Kontakt zur Maschine ab.

"Die Flugkontrolle in Prag hat daraufhin das Upper Area Control Center in Karlsruhe informiert, das für Flüge überhalb von 25.000 Fuß zuständig ist", berichtet eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS) auf GA-Anfrage. Das Karlsruher Kontrollzentrum habe zudem die Luftwaffe über den Fall benachrichtigt, die nach Koordinierung über das "Combined Air Operations Centre" im nordrhein-westfälischen Uedem zwei Eurofighter zur Begleitung der Boeing entsendete. "Jedoch war der Kontakt zum Flugzeug fast zeitgleich mit der Meldung des Vorfalls wieder hergestellt", so die Sprecherin der DFS. Die Länge des Ausfalls habe sich insgesamt auf rund zehn Minuten belaufen.

Dennoch brachen die Eurofighter, die vom Luftwaffengeschwader in Neuburg an der Donau entsendet wurden, den Einsatz nicht direkt ab, sondern stellten die Jet Airways-Maschine im Luftraum über Köln. Erst nachdem über Funk und Handzeichen Kontakt zu den Piloten aufgenommen wurde, beendete die Luftwaffe den Einsatz. Später landete das Flugzeug ohne weitere Zwischenfälle sicher in London.

Zu unterbrochenem Kontakt kommt es laut der DFS-Sprecherin immer wieder mal, fast immer ist das Problem nach kurzer Zeit behoben: "Es handelte sich zu keinem Zeitpunkt um einen gefährlichen Vorfall." Diese Darstellung bestätigt auch ein Sprecher der Luftwaffe gegenüber dem GA: "Vorfälle dieser Art sind kein besonderer Vorgang. Es kann vorkommen, dass wir 20 mal im Jahr alarmiert werden oder auch 50 mal." Zwar fällt die Sicherung des Flugraums in die Zuständigkeit der Länder, da die diese aber nicht über Kampfjets verfügen, wird in solchen Fällen die Luftwaffe eingeschaltet.

Aufmerksamkeit erregte das Thema Luftsicherheit jüngst durch die Verfilmung von Ferdinand von Schirachs Theaterstück "Terror". Darin steht ein Eurofighter-Pilot nach dem Abschuss einer entführten Passagier-Maschine vor Gericht.

Der Einsatz der beiden Kampfjets und die Kontaktaufnahme in der Luft wurde aus einem weiteren Flugzeug gefilmt.

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