Attacken durch Horror-Clowns Zirkusverband befürchtet Imageschaden

Schwieberdingen · Die zunehmenden Angriffe von Grusel-Clowns machen auch den Profis in der Clown-Branche Sorgen. Die echten Clowns sind stinksauer, der Zirkus fürchten ums Image.

Nach den zunehmenden Attacken von sogenannten Grusel-Clowns auf Passanten fürchtet der Verband Deutscher Zirkusunternehmen einen Imageschaden für die artistische Figur. „Mit einem Clown soll eigentlich Spaß, Freude und Tollpatschigkeit assoziiert werden. Über ihn soll man lachen“, sagte der Vorsitzende des Vereins, Dieter Seeger, der Deutschen Presse-Agentur. „Durch die Attacken wird der Clown immer mehr zum Angstobjekt.“

Warum die Maskierten sich ausgerechnet für ein Clowns-Kostüm entscheiden, kann sich Seeger nur zusammenreimen: „Möglicherweise hat das mit einigen Kinofilmen zu tun, in denen der Bösewicht als Clown auftritt - zum Beispiel bei Überfällen.“ Das weiß geschminkte Gesicht, die rote Nase, das breite Grinsen wirke dann nur noch gruselig. Gerade bei Kindern wirke sich das traumatisch aus. „Viele moderne Clowns im Zirkus verzichten mittlerweile auf die weiße Gesichtsfarbe und Maske und setzen eher auf lustige Kleidung.“

Auch die „echten Clowns“ sind sauer und stellen klar: „Grusel-Clowns sind keine Clowns. Es sind wirre Menschen, die ihre destruktiven Neigungen auf diese armselige Art ausleben wollen.“ In einer Mitteilung des Dachverbands Clowns in Medizin und Pflege Deutschland (München) heißt es weiter: „Sie sind weder komisch noch beeindruckend, sondern ein grotesker Abklatsch einer zutiefst menschlichen, positiven Freude an der Anarchie.“

In Nordrhein-Westfalen waren in den vergangenen Tagen drei Menschen bei makabren Aktionen von Grusel-Clowns verletzt worden. In Duisburg schlug am Samstagabend ein Grusel-Clown vermutlich mit einem Baseballschläger aus Metall auf einen 30-jährigen Mann ein. Der Mann hatte den Maskierten zur Rede stellen wollen, nachdem er Kinder erschreckt hatte. Auch in Köln wurde ein 27-jähriger Mann von zwei rabiaten Maskierten leicht verletzt. In Aachen erschreckte sich ein 21-jähriger Radfahrer am Samstag so sehr vor einem Grusel-Clown, dass er stürzte und verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden musste.

In den USA und zahlreichen anderen Ländern machen Grusel-Clowns bereits seit einiger Zeit die Straßen unsicher. Als Videos tauchen die makabren Streiche dann oft im Internet auf.

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