Verbotszone rund um den "Bierkönig" gefordert Wird die "Schinkenstraße" auf Mallorca zur alkoholfreien Zone?

Palma de Mallorca · Anwohner und Hoteliers gehen an der Playa de Palma auf Mallorca gegen Trinkgelage auf die Barrikaden und fordern Alkohol-Verbotszonen am Ballermann. Währenddessen beschäftigte sich auch eine Expertenrunde mit dem Thema Sauftourismus.

Rund zweieinhalb Monate vor Beginn der neuen Saison auf Mallorca kocht das Thema Sauftourismus wieder einmal hoch. Nun haben Anwohner und Hoteliers an der Playa de Palma ein striktes Vorgehen gegen Saufgelage am Ballermann gefordert. In einem gemeinsamen Schreiben an das Rathaus von Palma de Mallorca fordern sie, dass die Stadtverantwortlichen bereits präventiv tätig werden sollen, um Trinkgelage auf der Straße zu unterbinden.

Während die Partyurlauber rund um "Bierkönig" und "Megapark" vor allem in den Sommermonaten lautstark und Alkohol trinkend bis in die tiefe Nacht durch die Straßen zogen, komme es im Zuge der Saisonerweiterung auch immer häufiger im Winter zu lautstarken Versammlungen.

Verbotszonen gefordert

Dies geht den Anwohnern und Hotelbetreibern jedoch zu weit. Die "Plattform für eine zivilisierte Playa de Palma", der mehrere Anwohnervereinigungen sowie der lokale Hotelverband angehören, fordert deshalb ein Trink- und Versammlungsverbot in sechs Straßen an der bekannten Tourismusmeile auf Mallorca.

Dazu zählen auch die sogenannte "Schinkenstraße", an der unter anderem der "Bierkönig" und das "Bamboleo" liegen, sowie mehrere Straßen in erster Meereslinie. Ausgenommen werden soll jedoch die sogenannte "Bierstraße", wo unter anderem die Lokale "Deutsches Eck" und "Et Dömsche" auf Kunden warten. Mit diesen besonderen touristischen Eingreifzonen könnte die Polizei das Trinken auf offener Straße verbieten.

Experten-Gipfel will Sauftourismus stoppen

Mit dem Thema Sauftourismus hat sich vergangene Woche auch ein internationaler Experten-Gipfel auf Mallorca befasst. Erstmals trafen sich 80 Vertreter aus zehn Ländern, um nach Lösungen zu suchen. Bei dem Gipfel kamen konkrete Forderungen auf den Tisch: So soll unter anderem Alkohol-Lockangeboten wie ausgedehnte "Happy Hours" oder Rabatte "Zwei Drinks zum Preis von einem" ein Riegel vorgeschoben werden. Ewa-May Karlsson, Mitglied des Europäischen Ausschusses der Regionen, forderte zudem höhere Preise für Alkohol, etwa durch höhere Steuern. "Dadurch verringert sich automatisch die Möglichkeit für junge Menschen, an diese Getränke zu kommen", sagte sie.

Und: Da viele Urlauber bereits betrunken auf der Insel ankommen würden, solle auch der Alkoholverkauf im Flugzeug eingeschränkt oder deutlich strenger überwacht werden. Ob beziehungsweise wann die Forderungen der Experten jedoch tatsächlich umgesetzt werden, ist noch unklar. Spätestens wenn in zweieinhalb Monaten die Saison auf Mallorca wieder losgeht, wird das Thema wieder allgegenwärtig sein.

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