Ruhm ist nicht alles Wer bekommt einen Stern auf dem Walk of Fame?

Bonn · Der Walk of Fame in Los Angeles ist die Straße des Ruhmes für Künstler. Wer darauf verewigt ist, hat sich unsterblich gemacht. Aber wie kommt man eigentlich zu dieser Auszeichnung?

Julia Roberts hat keinen, genauso Robert de Niro, dafür aber Donald Trump. Letzterer musste auch schon einiges verkraften. Der Stern des US-Präsidenten wurde bereits beschmiert, eingezäunt und mit der Spitzhacke bearbeitet.

Die Auswahl der geehrten Stars löst in den sozialen Netzwerken oft Unmut bei den Fans der nicht beachteten "Celebrities" aus. Wie oder Wer bekommt denn eigentlich einen solchen Stern? Welche Kriterien werden zur Vergabe angesetzt?

Die Auswahl der Prominenten war schon immer ein Streitthema

Genaugenommen müssen die Künstler zu allererst einmal nominiert werden. Dies muss bis zum 31. Mai jeden Jahres geschehen und kann von den Fans, dem Studio oder zum Beispiel dem Manager gemacht werden. Berühmt sein allein reicht nicht.

Ein Lebenslauf mit Foto und ein positives Gutachten sind ebenso nötig, wie eine fünfjährige Zugehörigkeit im Showgeschäft. Nicht zuletzt ist aber eine Bewerbungsgebühr, sozusagen der „Kaufpreis“ eines Sterns, zu entrichten. 40.000 US-Dollar kostet der Spaß: Die Hälfte geht in die Pflege, von der anderen Hälfte wird die Zeremonie bei der Enthüllung finanziert.

Die Sterne auf dem Walk of Fame werden in fünf Kategorien aufgeteilt:

  • Film
  • Fernsehen
  • Musik
  • Radio
  • Theater

Verstorbene Stars können erst fünf Jahre nach ihrem Tod vorgeschlagen werden. Über 200 bis 300 Bewerbungen pro Jahr bewertet ein fünfköpfiges Auswahlkomitee, bevor das Direktorium der Handelskammer und der Stadtrat von Los Angeles aus 20 bis 24 Stars schließlich die neuen "Stern-Anwärter" bekannt geben. Abgelehnte Kandidaten werden automatisch im Folgejahr erneut in die Auswahl genommen.

Die offiziellen Auswahlkriterien umfassen drei Punkte:

  • berufliche Errungenschaften in der jeweiligen Sternekategorie
  • mindestens fünfjährige dauerhafte Präsenz im Showbusiness
  • gemeinnützige Beiträge

Häufig bezahlen Filmstudios oder Produzenten die Gebühr für ihre Stars, da sich die Verleihung eines Sterns gut vermarkten lässt. Den Bestimmungen zufolge muss die öffentliche Verleihungszeremonie innerhalb von fünf Jahren nach der Wahl in Anwesenheit der geehrten Person stattfinden.

In Person von Mickey Mouse oder Snoopy fragt man sich, wie das funktioniert. Ist aber ganz einfach: Es schlüpft jemand in ein Kostüm und übernimmt die Rolle dieser "Kunstfigur" während der offiziellen Zeremonie.

Entscheidend für die Vergabe eines Sterns auf dem Hollywood-Boulevard ist also nicht der Ruhm, sondern zuerst die Bereitschaft, alle Kriterien zu erfüllen oder - und das ist nicht minder wichtig - die geforderte Summe zu zahlen.

Nicht alle Berühmtheiten sind demnach bereit, die Kriterien zu erfüllen und fühlen sich auch ohne Stern auf dem Walk of Fame ausreichend gefeiert und gewürdigt. Daher gibt es immer wieder große Persönlichkeiten, die nicht auf der Straße des Ruhmes zu finden sind.

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