Hotel-Knigge Was man aus dem Hotel mitnehmen darf - und was nicht

Bonn · Viele Menschen scheinen zu glauben, ein Hotel sei ein Selbstbedienungsladen. Welche Dinge darf man eigentlich guten Gewissens mitnehmen und welche nicht? Wir klären auf.

Es gibt fast nichts, das sparsame Urlauber mehr lieben als kostenlose Souvenirs. Und seien wir mal ehrlich: Viele von uns haben im Hotel schon einmal die Frottee-Hausschuh stibitzt. Laut einer Studie des Reiseportals Travel24 gaben 4,5 Millionen Deutsche an, mindestens einmal etwas aus ihrem Hotelzimmer gestohlen zu haben.

Doch was darf man eigentlich mitnehmen und was nicht? Die Experten der Allgemeinen Rechtsschutz-Versicherungs-AG (ARAG) erklären, welche Dinge guten Gewissens ins Gepäck wandern dürfen.

Die Regel ist simpel: Alles, was an Einwegartikeln angebrochen wurde oder aus hygienischen Gründen nicht wiederverwendet werden kann, darf mitgenommen werden. Sei es die kleine Seife, das angebrochene Shampoofläschchen oder die Duschhaube. Sogar die Frotteeslipper dürfen in den Koffer, wenn sie bereits getragen wurden. Sie lassen sich nicht heiß waschen und können daher vom Hotel nicht wiederverwendet werden.

Oft gibt es auch klar gekennzeichnete Gastgeschenke wie beispielsweise die Süßigkeit auf dem Kissen oder Werbeartikel des Hotels wie Postkarten, Kugelschreiber oder das hauseigene Magazin.

Bettwäsche und Handtücher müssen dagegen im Hotel bleiben. Sie können heiß gewaschen und daher wiederverwendet werden. Auch die Mitnahme von Bademänteln ist ein No-Go. In den meisten Fällen sind diese nicht kostenlos zu erhalten, sondern können an der Rezeption erworben werden. Darüber hinaus warnen die ARAG-Experten vor eingenähten Sicherheitschips, die beim Verlassen des Hotels erfasst werden.

Die Mitnahme von ungeöffneten Flaschen und Tuben ist im strengen Sinne Diebstahl. Diese Utensilien sind lediglich für den Aufenthalt im Hotel vorgesehen und könnten, wenn noch geschlossen, durchaus wiederverwendet werden.

In einer Umfrage zum Thema "Diebstahl in Hotels" des Portals "Wellness Heaven" wurden 1026 Hoteliers befragt. 78,2 Prozent der Befragten gaben an, dass Handtücher bei ihnen am häufigsten gestohlen werden, dicht gefolgt von Bademänteln mit 66 Prozent. Weitere beliebte "Souvenirs" sind Kleiderbügel, Stifte, Besteck und Kosmetik. Auch das Stibitzen von Kunstwerken ist unter Hotelgästen nicht unüblich.

Generell können Gäste beim Check-Out an der Rezeption nachfragen, ob sie etwas mitnehmen können – es kostet nichts, es ist höflich und die Gäste sind juristisch auf der sicheren Seite. Dass Einrichtungsgegenstände, Elektronik oder Deko von der Mitnahme ausgeschlossen sind, sollte dennoch selbstverständlich sein.

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