Wissenschaft WHO warnt vor Antibiotikaresistenz von Geschlechtskrankheiten

Genf · Die weltweit verbreiteten Geschlechtskrankheiten Gonorrhoe, Syphilis und Chlamydiose sind nach UN-Angaben immer schwerer zu bekämpfen. Die Bakterien, die sie auslösen, seien in wachsendem Maße resistent gegenüber Antibiotika, warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

 Treponema pallidum, der Erreger der Syphilis - die Geschlechtskrankheiten Syphilis, Gonorrhoe und Chlamydiose sind wegen Antibiotikaresistenzen immer schwerer zu bekämpfen.

Treponema pallidum, der Erreger der Syphilis - die Geschlechtskrankheiten Syphilis, Gonorrhoe und Chlamydiose sind wegen Antibiotikaresistenzen immer schwerer zu bekämpfen.

Foto:  PD Dr. Annette Moter/Charite-Universitätsmedizin Berlin

Der Hauptgrund sei, dass Medikamente oft fehlerhaft oder zu häufig angewandt werden. "Die Antibiotikaresistenz dieser sexuell übertragbaren Krankheiten hat rapide zugenommen, wodurch die Möglichkeiten der Behandlung geschrumpft sind", erklärte die WHO. Die stärkste Resistenz hätten die Erreger der Gonorrhoe (Tripper) entwickelt, mit der sich weltweit jährlich 78 Millionen Menschen infizieren.

"Es wurden Gonorrhoe-Stämme entdeckt, die auf keine der zur Verfügung stehenden Antibiotika mehr reagieren." Nicht ganz so dramatisch verlaufe die Entwicklung von Resistenzen bei Chlamydiose und Syphilis - bei jährlich 131 Millionen sowie 5,6 Millionen Neuinfektionen. Unbehandelt können diese Krankheiten zu schweren Komplikationen - darunter chronische Entzündungen und Fehlgeburten - sowie zu Unfruchtbarkeit führen.

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