Wiederkehrender Trend Viele Spielzeuge erleben ein Revival

Bonn · Ob Fingerboard, Slime oder Fidget Spinner - vermeintliche neue Trends. Dabei sollte man mit dem Begriff "neu" in einigen Fällen vorsichtig sein. Viele Spielzeuge gibt es nämlich länger als man denkt.

In den USA sind sie bereits ein Hit, jetzt verbreiten sie sich auch in Deutschland, die sogenannten Fidget Spinner. Kinder und Jugendliche drehen sie zuhause oder im Unterricht, und auch auf der Arbeit kann man sie schon kreisen sehen. Das erinnert doch stark an ein anderes Phänomen, genau: die Fingerboards.

Fingerboards und Fidget Spinner

Vor einigen Jahren wurden diese etwa zehn Zentimeter langen Miniatur-Skateboards immer beliebter in Deutschland, rollten über den Esstisch und steckten in nahezu jedem Schulranzen. Im Prinzip funktionieren sie genauso wie normale Skateboards und sehen auch genauso aus, nur sind sie eben deutlich kleiner. Durch verschiedene Bewegungen mit Mittel- und Zeigefinger auf dem Board lassen sich die unterschiedlichsten Tricks vollführen. Eher wenige wissen, dass die Spielzeuge bereits in den 1970er Jahren ihren Weg an die Öffentlichkeit fanden. In den 1990er Jahren begann dann auch der erste Hersteller die Fingerboards in großer Stückzahl herzustellen und unter dem Namen Tech Deck zu vertreiben.

Bei den „neuen“ Fidget Spinnern war das nicht anders. Catherine A. Hettinger erfand bereits in den 1990er Jahren ein ähnliches Spielzeug, zahlte aber 2005 die Gebühren für ihr Patent nicht mehr. Und nun, im Jahr 2017, sieht man die wirbelnden Ufos auch in Deutschland immer häufiger.

Slime

Ein weiteres Beispiel ist Slime, eine glibberige Substanz, die in kleinen Plastikdosen verkauft wird. Den Schleim gibt es in ganz unterschiedlichen Farben und er lässt sich geschmeidig von einer Hand in die andere gleiten. Dabei bleibt er in einem Stück und zerfällt normalerweise nicht. 1976 war er das erste Mal im Laden erhältlich, in den 90ern gab es davon schließlich neu aufgelegte Produkte. Mit der Zeit wurden in dem Schleim teilweise auch Figuren wie kleine Dinosaurier oder Spinnen versteckt, außerdem gibt es ihn mittlerweile auch in einer zäheren Konsistenz zu kaufen. Der neueste Trend besteht darin, sich den Schleim zuhause selbst herzustellen. Auf YouTube kann man sich zu diesem Zweck einige Videos ansehen.

Die Klick-Klack-Kugeln

Dieses laute Spielzeug schleicht sich seit seiner Erfindung durch jede Generation – die Klick-Klack-Kugeln. Dabei handelt es sich um zwei harte Kugeln aus Kunsttsoff, die jeweils an den Enden einer Schnur hängen, an der in der Mitte ein Ring befestigt ist. Der Sinn des Spiels besteht darin, den Ring über einen Finger zu ziehen und dann durch ein Auf- und Abbewegen der Hand die Kugeln in Schwingung zu versetzen. Diese prallen dann rhythmisch aneinander ab. Bei jedem Zusammenstoß geben sie natürlich ein Klack-Geräusch von sich, daher der Name. Das Spielzeug wurde schon in den 1970er Jahren von ehemaligem CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Hansjoachim Prahl erfunden und noch heute kann man die Kugeln an vielen Orten klacken hören.

Der Zauberwürfel

Der Zauberwürfel ist wahrlich ein Kultspielzeug, dessen Problem schon viele Hände versuchten zu lösen. Er hat für gewöhnlich eine Kantenlänge von knapp sechs Zentimetern und besteht aus 26 Plastiksteinen, die nach außen hin die sechs verschiedenfarbigen Seiten, unterteilt in 3 x 3 Felder, bilden. In Höhe, Breite und Tiefe hat er jeweils drei Ebenen, die sich um ihre eigene Achse drehen können. Ist der Zauberwürfel einmal durcheinander gedreht worden, wird es manch einem kaum möglich erscheinen, die Seiten wieder einfarbig zu drehen. Zum Glück kann man den Trick zur Lösung des Problems, der auf einem Algorithmus basiert, in der Anleitung des Würfels nachlesen. Das Spielzeug wurde 1974 von dem Bauingenieur und Architekten Erno Rubik erfunden, erfuhr besonders Anfang der 80er Jahre einen Hype und ist seitdem ein Klassiker für groß und klein.

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