Anderes Verhalten bei jungen Menschen Viele Deutsche rufen lieber an statt zu klingeln

Berlin · Etwa ein Drittel der Deutschen benachrichtigt den Gastgeber von seinem Erscheinen an der Tür lieber per Smartphone als die Klingel zu betätigen. Das Klingel-Verhalten hat auch etwas mit dem Alter zu tun.

 Klingeln war gestern. Heute kündigen vielen ihren Besuch mit dem Handy an. (Symbolbild)

Klingeln war gestern. Heute kündigen vielen ihren Besuch mit dem Handy an. (Symbolbild)

Foto: Henning Kaiser/ dpa

Im digitalen Zeitalter ticken die Uhren schneller, so der weit verbreitete Eindruck. Das Smartphone hat bereits bei einigen Deutschen die Klingel ersetzt. Das hat zumindest eine Umfrage des Marktforschungsinstitutes Census Wide ergeben, die in einer repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag eines Tech-Unternehmens insgesamt 1000 Menschen befragt hatte.

Die Pizza kommt schnell per Fahrradkurier, der Postbote bringt die Ware am nächsten Tag und alles lässt sich schnell mit Suchmaschinen herausfinden. So muss es auch beim Betreten der Wohnung schneller gehen, wenn der Gastgeber per Anruf oder Whatsapp-Nachricht schon informiert wird, wenn eigentlich noch niemand vor der Haustür steht.

Knapp 29 Prozent der Deutschen gaben in der Umfrage an, dem Gastgeber die bevorstehende Ankunft per Telefon mitzuteilen. Jeder Vierte gab an, das Handy vorzuziehen, weil es schneller ginge und damit auch bequemer sei.

Dabei ließe sich, so das Marktforschungsinstitut, ein Generationenunterschied festellen. Die 18- bis 24-Jährigen griffen sogar fast doppelt so häufig (40%) zum Smartphone, wie die Generation über 55 Jahren (23%).

Die Teilnehmer der Befragung zeigten sich vor allem auch genervt von der eigenen Klingel. Die Türklingel unterbreche sie bei dem, was sie gerade tun und erzeuge das Gefühl, schnell zur Tür rennen zu müssen.

25 Prozent verbünden auch negative Assoziationen mit der Türklingel - vor allem genannt wurde hier die Besorgnis, wenn es klingelt und kein Besuch erwartet wird. Auf die 18- bis 24-Jährigen trifft das laut Umfrage sogar fast dreimal so häufig zu. Die über 55-Jährigen empfingen unerwartete Gäste mit weit weniger Misstrauen an ihrer Tür.

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