Twitter-Hype um Trump Vermeintliche Aliens legen Behörde lahm

Bonn · Am Mittwoch gingen bei der US-Behörde VOICE zahlreiche Anrufe vermeintlich beunruhigter US-Bürger ein. Sie alle meldeten die Sichtung straffälliger Aliens. Hintergrund sind ein Wortspiel sowie eine Protestaktion.

Die beiden Ermittler Fox Mulder und Dana Scully sind seit 2016 wieder im Einsatz - zum Glück. Möglicherweise müssen die Agents der X-Akten schon sehr bald in Washington mysteriöse Fälle aufklären. Dort soll nämlich das gesamte Who is Who der Alien-Gemeinde gesichtet und dieses straffällig geworden sein. E.T. mit leuchtendem Finger genauso wie der Katzen mampfende Gordon Shumway alias Alf. Glaubt man zumindest den Anrufen, die seit Mittwoch auf der Hotline der US-Behörde Victims of Immigration Crime Engagement Office (VOICE) eingegangen sind.

US-Präsident Donald Trump hatte im Januar zahlreiche Dekrete unterschrieben, um die illegale Einwanderung zu stoppen - unter anderem wurde auch VOICE ins Leben gerufen. Die Behörde soll sich um den Schutz von Gewaltopfern kümmern. Am Mittwoch wurde für Betroffene eine Hotline eingerichtet. Hand aufs Herz, nicht jede Aktion des US-Präsidenten Donald Trump ist in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit zwangsläufig von Erfolg gekrönt. Diese schon. In den ersten Stunden gingen offenbar so viele Anrufe ein, dass der Server zusammenbrach und die Behörde zeitweise nicht mehr zu erreichen war.

Die durchkommenden Anrufer meldeten indes furchtbare Taten der gruseligen Aliens. Von Tschubakka über Superman, ja sogar Yoda soll sich dem Vernehmen nach auffällig verhalten haben. Bevor die Men in Black nun aufgeregt in die Hauptstadt der Vereinigten Staaten reisen und Mulder und Scully ihren "Firmensitz" nach D.C. verlegen - ruhig Blut. Alles gut. Die Aliens wurden nicht wirklich gesehen. Unter dem Hashtag #AlienDay hatten Menschenrechtsaktivisten aufgerufen, der Behörde vermeintliche Straftaten von Aliens zu melden. Sie wollten unter anderem ein Zeichen gegen die Stereotypisierung von Immigranten setzen. Hintergrund war die Formulierung des US-Präsidenten "hotline for victims of criminal aliens". Aliens bedeutet jedoch nicht nur "Außerirdischer" sondern auch "Fremder" und "Ausländer".

Die US-Behörde fand die Protest-Aktion der Aktivisten nicht sonderlich komisch. „Es gibt sicherlich konstruktivere Wege, um seine Meinung kundzutun, als zu verhindern, dass legitime Gewaltopfer an wichtige Informationen und Ressourcen kommen“, sagte ein Sprecher der US-Polizei- und Zollbehörde dem Medienunternehmen "Buzzfeed News".

Mittlerweile sind die Leitungen wieder frei. Zum Glück. Schließlich will der ein oder andere Alien nun sicherlich "nach Hause telefonieren"!

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